In der chinesischen Wechselkurspolitik sind in der Praxis kaum Veränderungen zu beobachten, schreibt Anthony Chan, Asian Sovereign Strategist bei ACM. In den drei Wochen nach dem offiziellen Übergang zu einem Währungskorb bewegte sich der Renminbi-Kurs, als ob die Devise weiterhin am Dollar gebunden sei. Noch ungefähr ein Jahr werde die Referenz zum neuen Währungskorb eher locker bleiben, so Chan. Gleichzeitig werde der Renminbi in den kommenden sechs bis zwölf Monaten stetig und kontrolliert aufwerten.

 

Auf längere Sicht stehen die Politiker in Peking vor einem Konflikt, wenn sie den Weg offener Kapitalmärkte gehen wollen. Denn nur mit einer völlig den Märkten überlassenen Wechselkursentwicklung können die Chinesen eine unabhängige Zinspolitik betreiben. Ein kontrolliertes Währungsregime ist auf der anderen Seite mit der Eigenständigkeit nicht vereinbar. Das Land bracht nach Auffassung von ACM aber eine selbstbestimmte Geldpolitik, um den Investitions- und Kreditzyklus kontrollieren zu können.

 

Im Anhang: Asian Weekly Economic Insights