Hochverzinsliche Anleihen von Unternehmen der Industrieländer oder von Emittenten aus den Emerging Markets bieten auch im laufenden Jahr noch nennenswertes Potential, obwohl die Spreads, also die Risikoaufschläge im Vergleich zu sicheren Staatsanleihen 2009 zurückgegangen sind. Zu dieser Einschätzung gelangt die Investmentgesellschaft AllianceBernstein (ACM Bernstein) in ihrem Ausblick für 2010.

Die Gewinne der Unternehmen lagen in den beiden zurückliegenden Quartalen weit über den Schätzungen der Analysten, weil Kosten gekürzt und Stellen gestrichen wurden. In der Folge korrigierten die Analysten ihre Gewinnerwartungen weiter nach oben. Das Gewinnwachstum hält nach Auffassung von AllianceBernstein auch in den nächsten zwölf Monaten und bis in das Jahr 2011 hinein an.

In der jüngsten Erholungsphase übertrafen drei Viertel der Unternehmen die Obergrenze der Gewinnschätzungen und nur ein Viertel verfehlte sie. Das war deutlich besser als in den vorangegangenen Berichtsperioden, in denen die Unternehmen vor allem die untere Spanne der Schätzungen unterboten. Die Gewinnschätzungen, so die Investmentgesellschaft, werden auch 2010 nach oben tendieren, obwohl sich die Dynamik, mit der die Prognosen angehoben werden, bereits verlangsamt hat.

Nachfrage nach EM-Anleihen bleibt

Die angestiegene Marktvolatilität hat die Nachfrage der Investoren nach Anleihen der Emerging Markets nicht gemindert. Das bestätigt auch der Emerging Market Capital Flow Indikator von AllianceBernstein. Angesichts des positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft schätzt die Investmentgesellschaft das Umfeld für High Yields aus den Emerging Markets als günstig ein. In den zurückliegenden fünf Monaten habe es eine Annäherung der Spreads von Emerging-Market-Anleihen und Corporate Bonds gleicher Kreditqualität gegeben.

Im vergangenen Jahr dominierte nach Auffassung von AllianceBernstein das Beta bei der Kapitalanlage, weil die Marktentwicklung insgesamt nach oben zeigte. 2010 werde es schwieriger sein, Erträge mit festverzinslichen Wertpapieren zu erzielen. Daher benötigen die Anleger Fondsmanager, die die Gewinner unter den Emerging-Markets-Anleihen und Corporate Bonds herausfiltern können. In diesem Jahr stehe also das Alpha im Vordergrund. Investmentgesellschaften mit umfangreichen Researchkapazitäten, wie sie AllianceBernstein besitzt, sind dafür gut aufgestellt.

Länderselektion bleibt essentiell - Veränderungen im Fonds

Bei der Auswahl von High Yields bleibe auch die Länderselektion in den kommenden Monaten essentiell, da zwar das systematischen Risiko sich verringert hat, nicht aber die idiosyncratic/titelspezifischen Risiken, die dieser Assetklasse immanent sind. Daher hat AllianceBernstein einige Positionen seines Global High Yield Portfolio defensiver ausgerichtet. Zugleich wurde eine neue Anteilsklasse aufgelegt, die das Währungsrisiko für Anleger im Euro-Raum absichert.

Hintergrundinfos zum hauseigenen Fonds

Der Fonds hat im zurückliegenden Jahr mit einer Performance von 60,6 Prozent seine Benchmark klar geschlagen. Als Vergleichsmaß dient ein Index, der sich zu je einem Drittel aus dem Barclays Capital High Yield 2 Prozent Constrained, dem JPMorgan GBI-EM und dem JPMorgan EMBI-Global zusammensetzt. Er erreichte im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von knapp 34 Prozent. Sowohl das Research-Team als auch das Fondsmanagement verfügt über umfangreiche Erfahrung, so hat der Fondsmanager seit Auflegung des Fonds nicht gewechselt.

Das Portfolio investiert in hochverzinsliche Anleihen von Emittenten aus der ganzen Welt, einschließlich den USA und den Emerging Markets. Dabei stützt sich das Fondsmanagement sowohl auf das Global Fixed Income-Team als auch auf das High Yield-Team von AllianceBernstein. Mit einem Volumen von mehr als zehn Milliarden Dollar zählt das Global High Yield Portfolio zu den größeren Fonds in diesem Anlagesegment. AllianceBernstein verwaltet insgesamt 170 Milliarden Dollar im Fixed-Income-Bereich.

Rund zwei Drittel des Fondsvolumens setzen sich aus Wertpapieren mit einem Rating unterhalb von Investment Grade zusammen. Der Fonds kann damit als eine etwas aggressivere Komponente in einem gut diversifizierten Anlageportfolio eingesetzt werden. Durch die weltweite Streuung über die einzelnen Regionen und Sektoren ist er bessere für Investitionen in Hochzinsanlagen geeignet als Portfolios, die sich auf einzelne Länder oder Branchen beschränken. (ir)