Der Fondsanbieter Aberdeen rechnet in den nächsten Tagen mit einer Verkaufswelle argentinischer Anleihen. "Aufgrund der Unsicherheit über die künftigen, im Jahr 2014 fälligen Kuponzahlungen dürften sich nach New Yorker Recht emittierte Anleihen dabei schlechter entwickeln als Anleihen nach lokalem Recht", sagt Brett Diment, Head of Emerging Market and Sovereign Debt bei Aberdeen. Er gehe allerdings davon aus, dass die argentinische Regierung den Zahlungsverzug Anfang 2015 wiedergutmachen könne, da die rechtlichen Hürden für eine Einigung mit den Holdout-Gläubigern Ende dieses Jahres wegfielen.

In den kommenden Tagen sei mit einer Flut von Schlagzeilen über den Zahlungsverzug und einen möglichen Vergleich zu rechnen, die wiederum zu heftigen Kursbewegungen von argentinischen Anleihen führen könnten, sagt Diment. Aberdeen tendiere dazu, die Positionen in US-Dollar-Anleihen nach lokalem Recht aufzustocken, da die Aussichten auf eine Einigung mit den Holdout-Gläubigern im Jahr 2015 nach wie vor gut seien. "Dies wäre ein Impuls für einen Anstieg argentinischer Anleihen“, kommentiert Diment.

Aberdeen hält übergewichtete Position von Argentinien-Anleihen
Derzeit halte Aberdeen eine übergewichtete Position von einem Prozent in argentinischen Anleihen, die ausschließlich aus US-Dollar-Anleihen bestehen und nach lokalem Recht begeben wurden, sagt Diment. Wichtig sei insbesondere, dass der Zahlungsverzug auf die nach New Yorker Recht emittierten Anleihen die Fähigkeit Argentiniens nicht beeinträchtige, die Anleihen nach lokalem Recht zu bedienen. Denn diese seien von der Gleichrangigkeitsentscheidung vom Oktober 2012 nicht betroffen gewesen, mit der Argentinien nach einem jahrelangen Rechtsstreit verpflichtet wurde, 1,33 Milliarden US-Dollar an die Holdout-Gläubiger zu zahlen. (mb)