In den kommenden Monaten dürften die Anleihenrenditen sinken, die US-Zinsen allmählich steigen und die Schwankungen im Markt zunehmen. Davon ist Jeremy Cunningham überzeugt, Anleihen-Portfoliomanager bei AB, einer Marke des Fondsanbieters Alliance Bernstein. Er erwartet mit dem Ende der ultralockeren Geldpolitik in den USA nun eine Zeit ungleichmäßiger Anleiherenditen und hoher Volatilität. Anleger sollten sich zudem darauf einstellen, dass in schwierigen Zeiten die Märkte oft wenig liquide sind. "In schwierigen Zeiten zahlen die Investoren mehr für liquide Titel", schreibt Cunningham in einem aktuellen Blogeintrag und warnt vor den Folgen: "Die Spreads weniger liquider Titel schnellen in die Höhe, und ihre Kurse fallen."


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Liquidität ist das A und O
Ein funktionierendes Liquiditätsmanagement sei daher unverzichtbar. Zugleich könne es aber auch lohnen, gezielt Liquiditätsrisiken einzugehen, etwa, indem man einen Teil in Fonds investiert, die nicht einer klassischen Benchmark folgen. Ohnehin blieben Anleihen für viele Anleger selbst im herausfordernden Umfeld interessant, um laufende Erträge zu erwirtschaften oder ein Gegengewicht zu den ebenfalls schwankenden Aktienmärkten zu schaffen. Dabei empfiehlt der Stratege vor allem Investitionen in Kreditrisiken, also in Unternehmensanleihen jenseits der Top-Bonitäten. "Steigende Zinsen gehen oft mit einem höheren Wirtschaftswachstum einher und damit mit besseren Geschäftsaussichten für die Emittenten", schreibt Cunningham. Dabei sei es geboten, die Credit-Investitionen nach Marktsegmenten zu streuen. "Man sollte auf klassische High-Yield-Anleihen setzen, aber auch auf Emerging-Market-Anleihen und selbst auf Unternehmensanleihen mit guter Bonität", rät Cunninigham. 

High Yields kaufen, weltweit streuen 
Der Spread zwischen Unternehmensanleihen und Staatsanleihen sie inzwischen allerdings wieder so hoch wie im Vergangenheitsdurchschnitt. "Mit Unternehmensanleihen winkt nicht mehr leicht verdientes Geld: Sie bieten keinen risikolosen Gewinn, und einige Teilmärkte sind sogar teuer." Die Risiken an überkauften Marktsegmente hält AB Fonds derzeit für hoch. Das gelte beispielsweise für hochverzinsliche Bankkredite und für High Yield mit CCC-Rating.

Grundsätzlich sollten Anleiheinvestoren zudem global investieren. Damit ließen sich auch Währungsrisiken meiden. Immerhin werden in den USA die Zinsen steigen, während im Euroraum und in Japan die Zeichen weiter auf niedrigen oder gar fallenden Zinsen stünden. Der daraus resultierenden Wechselkursschwankungen solle man sich besser nicht aussetzen. (cf)