Das Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte einen allgemeinen Rückgang der Anleiherenditen in der ganzen Region sowie eine weitere Verengung der Spreads von Staatsanleihen aus der Europeripherie zur Folge haben, erwartet der Fondsanbieter AB. Ausgewählte Staatsanleihen der Peripherieländer seien jedoch weiterhin eine interessante Komponente für ein gut diversifiziertes Anleiheportfolio, sagt John Taylor, Portfoliomanager bei AB. Dabei sollten Anleger jedoch die Fundamentaldaten eines Landes im Auge behalten.

Beim Blick auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten der Eurozone zeige sich, dass Irland sich dem allgemeinen Abwärtstrend der Region erfolgreich widersetze. So habe die gesamte Region im dritten Quartal 2014 im Vorjahresvergleich ein Wachstum von gerade einmal 0,8 Prozent erreicht, während Irland eine beachtliche Wachstumsrate von 3,5 Prozent verzeichnen konnte. "Die Erholung in Irland scheint sich vom Rest der Eurozone abgekoppelt zu haben", sagt Taylor. Strenge Haushalts- und Strukturreformen entfalteten ihre Wirkung, ebenso habe die irische Regierung das Haushaltsdefizit des Landes weiter verringert. "Infolgedessen konnte Irland seine Schuldenquote deutlich senken und dieser Trend wird sich unseres Erachtens fortsetzen", sagt Taylor.

Andere Peripherieländer stehen vor großen Herausforderungen
Im Gegensatz zu Irland stünden viele der anderen Peripherieländer der Eurozone weiterhin vor großen Herausforderungen, etwa Italien. Die Ratingagentur S&P habe das Kreditrating des Landes aufgrund sich verschlechternder Wachstumsaussichten und der hohen Staatsverschuldung kürzlich auf BBB- gesenkt. "Wir gehen zwar davon aus, dass die Spreads italienischer Anleihen durch die EZB-Politik gestützt und ebenfalls weiter zurückgehen werden, aufgrund der unterschiedlichen fundamentalen Entwicklung beider Länder ziehen wir irische Anleihen jedoch gegenüber ihren italienischen Pendants vor", kommentiert Taylor. (fp)