Schwellenländer werden als Anlageregion wieder attraktiver – Anleger brauchen allerdings ein gehöriges Maß an Risikotoleranz, wenn sie dort investieren wollen, heißt es beim Fondsanbieter AB. Denn die Kurse von Titeln in Emerging Markets schwanken wesentlich stärker als Aktien aus Industrieländern. Langfristig haben sie jedoch viel Potenzial, sagt Morgan C. Harting, Portfoliomanager bei AB. Indes fürchteten sich viele Investoren weiterhin vor Schwellenländer-Aktien und ließen sich dadurch attraktive Renditechancen entgehen.

Dem können sie mit einer breiten Streuung entgegen treten: "Um die Emerging Markets wiederzuentdecken, kann ein Multi-Asset-Ansatz sehr effektiv sein", sagt Harting. Mit einer breit aufgestellten Anlagestrategie lasse sich das Risiko signifikant reduzieren. Harting hat sich im Rahmen einer Studie verschiedene Investment-Strategien genauer angesehen – mit eindeutigem Ergebnis: "Ein aktiver Multi-Asset-Manager hätte am besten von allen Ansätzen abgeschnitten." 

Aktien und Anleihen im Gleichschritt
Dass die Strategie der breiten Streuung in Schwellenländern so gut funktioniert und erfolgskritisch ist, hat seinen Grund: Aktien- und Anleihemärkte sind in Schwellenländern hoch korreliert, entwickeln sich also mehr oder weniger im Gleichschritt. Wenn die Anleger also optimistisch für die Konjunktur eines Landes gestimmt sind oder die Risiken niedriger einstufen, sorgen Kapitalzuflüsse in die jeweiligen Märkte für kräftige Kursgewinne sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen.

Im gegenteiligen Fall funktioniert es genauso: Höhere Anleiherenditen führen zu einem höheren Abzinsungssatz für Firmengewinne, was wiederum die Aktienkurse drückt. "Eine Kombination von EM-Aktien und Anleihen in einem einzigen Portfolio bewahrt also zwar die zugrundeliegenden Risikoniveaus, jedoch bei erheblich reduzierter Volatilität", erklärt Harting. (fp)