Der diesjährige Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften geht an die US-amerikanische Ökonomin, Wirtschaftshistorikerin und Harvard-Professorin Claudia Goldin. Das berichten verschiedene Medien, darunter "Der Spiegel", unter Verweis auf eine Mitteilung der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Mit Goldin wird erst die dritte Frau mit diesem Preis geehrt.

Sie erhält die Auszeichnung für ihre Verdienste um das Verständnis der Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Laufe der Jahrhunderte. "Dank der bahnbrechenden Forschungsarbeit von Claudia Goldin wissen wir jetzt viel mehr über die zugrunde liegenden Faktoren und darüber, welche Hindernisse in Zukunft beseitigt werden müssen", wird Jakob Svensson zitiert, Vorsitzender des Komitees, das den Preis verleiht. "Ihre Forschung zeigt die Ursachen des Wandels sowie die Hauptursachen für die verbleibenden geschlechtsspezifischen Unterschiede auf", heißt es weiter in der Erklärung.

Nur drei von 93 Preisen gingen an Frauen
Die umgangssprachlich Wirtschaftsnobelpreis genannte Auszeichnung geht im Gegensatz zu den anderen Preisen nicht direkt auf das Testament des Preisstifters Alfred Nobel zurück. Sie wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel ins Leben gerufen und wird seit 1969 verliehen. Die Auszeichnung ist mit elf Millionen schwedischen Kronen dotiert, umgerechnet knapp eine Million Euro.

In den 55 Preisverleihungen seit 1969 wurden insgesamt 93 Wirtschaftsnobelpreise vergeben – davon gingen 90 Auszeichnungen an Männer und nun drei an Frauen. Im vergangenen Jahr hatten drei US-Forscher die Auszeichnung für ihre Arbeiten zu Finanzkrisen und der Rolle der Banken erhalten, darunter der ehemalige Chef der US-Zentralbank, Ben Bernanke. (jb)