Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, nimmt dazu in aller Regel einen Kredit auf. Die niedrigen Zinsen laden quasi dazu ein: So sind derzeit zehnjährige Annuitätendarlehen bei 60 Prozent Beleihung schon ab einer Verzinsung von weniger als 0,9 Prozent zu haben. Der Kreditnehmer zahlt dann jeden Monat einen Betrag an die Bank, der einerseits die Zinskosten abdeckt und andererseits der Kredittilgung dient. "Deutlich sinnvoller erscheint aber ein anderer Weg", sagt Ottmar Wolf, Vorstand der Frankfurter Vermögensverwaltung Wallrich Asset Management.

Der Finanzexperte rät statt zu einem Annuitätendarlehen zu einem endfälligen Kredit in gleicher Höhe. Der Vorteil: Dabei muss der Kreditnehmer lediglich die monatlichen Zinsen zahlen. Der Kredit selbst wird erst am Ende der Laufzeit getilgt. "Die auf diese Weise gewonnene Liquidität wird natürlich nicht verfrühstückt, sondern in einen Sparplan auf einen geeigneten Investmentfonds eingezahlt", erklärt Wolf. Nach zehn Jahren werden die Fondsanteile verkauft und mit dem angesparten Vermögen der Kredit getilgt. Unterm Strich kommen Immobilienbesitzer in spe so günstiger an die eigenen vier Wände.

Nicht ohne meinen Puffer
Mischfonds bieten sich für diese Art der Immobilienfinanzierung besonders an, sagt Wolf. "Sondervermögen dieser Kategorie weisen deutlich geringere Schwankungen auf als klassische Aktienfonds, haben es in den vergangenen zehn Jahren aber dennoch auf eine durchschnittliche Rendite von rund fünf Prozent pro Jahr gebracht."

Die Fondslösung birgt natürlich das Risiko, dass Anleger den angestrebten Tilgungswert trotz einer Sicherheitsreserve nicht erreichen – etwa, wenn kurz vor Ende der Kreditlaufzeit die Aktienmärkte pltzlich einbrechen. "Aus diesem Grund sollte das Fondsmodell nur dann gewählt werden, wenn außerhalb der Immobilienfinanzierung ein gewisser Kapitalspielraum vorhanden ist", rät der Vermögensprofi. (fp)