Die Aufsichtsräte der Signa Prime Selection und der Signa Development Selection setzten Timo Herzberg in außerordentlichen Sitzungen ab und ernannten in beiden Firmen Erhard Grossnigg zum neuen Vorstandschef, wie Signa am Montagabend (11.12.) mitteilte. Grossnigg war erst letzte Woche als Sanierungsberater von Signa an Bord geholt worden.

"Die Verdachtslage war eindeutig und ließ den Aufsichtsräten keine andere Wahl", erklärte Alfred Gusenbauer, Aufsichtsratsvorsitzender beider Firmen. "Gerade in den herausfordernden Zeiten bedarf es 100-prozentigen Vertrauens in die handelnden Personen und Geschlossenheit bei den Entscheidungen."

Liquiditätsprobleme
Details zu den Herzberg vorgeworfenen "groben Verletzungen der Pflichten als Vorstandsmitglied" machte die Signa nicht. Herzberg antwortete zunächst nicht auf eine Linkedin-Nachricht mit der Bitte um Stellungnahme.

Das Handels- und Immobilienimperium von René Benko kämpft wegen steigender Zinsen und sinkender Bewertungen seit Monaten mit Liquiditätsproblemen. Die zentrale Signa Holding hat bereits Ende November Insolvenz beantragt. Signa Development, der Bauträger der Gruppe, hatte am Freitag (8.12.) angekündigt, dass eine Insolvenz in nahe Zukunft sehr wahrscheinlich sei. (mb/Bloomberg)