Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat gute Erfahrungen mit ihrem 2022 eingeführten Programm "Mitarbeitende werben Mitarbeitende" gemacht. "Im vergangenen Jahr ging bereits jede fünfte externe Einstellung auf eine entsprechende Empfehlung aus der Bank zurück", sagte Personalchefin Christine Neuberger zu "Bloomberg News". Für jede erfolgreiche Vermittlung gibt es eine Prämie von 1.000 Euro.

Auch an anderer Stelle des Recruitings geht die Stuttgarter Landesbank vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels neue Wege: Um den Prozess zu beschleunigen, soll im zweiten Halbjahr ein sogenanntes "Quick-Apply" eingeführt werden, das in einzelnen Bereichen bereits getestet wurde. "Ziel ist es, dass Menschen sich mit zwei oder drei Mausklicks bei uns auf offene Stellen bewerben können. Beispielsweise entspannt am Sonntagmorgen am Frühstückstisch", so Neuberger. Registrierungshürden sollen beseitigt werden, Übermittlungen von Dokumenten im ersten Schritt entfallen. "Uns ist es wichtig, schnell eine Verbindung zwischen potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern und uns in der Bank herzustellen."

Nicht nur IT-Spezialisten sind gesucht
Die LBBW rechnet für dieses Jahr mit einer wachsenden Belegschaft. Gesucht werden unter anderem IT-Spezialisten und Projektleiter, aber auch Mathematiker und Juristen. "Gute Leute in der Kundenberatung sind natürlich auch immer gerne gesehen", sagt Neuberger. Neue Kollegen braucht die Bank nicht nur wegen ihrer Wachstumsambitionen, sondern auch wegen des demografischen Wandels. Viele Kollegen werden die LBBW altersbedingt verlassen. Allein in diesem Jahr handelt es sich dabei laut Neuberger um eine niedrige dreistellige Zahl an Beschäftigten. Das sind weitere Stellen, die besetzt werden müssen.

"Angesichts des Fachkräftemangels verlassen wir uns nicht allein auf externes Recruiting", betont Neuberger. "Uns ist die eigene Ausbildung von Trainees und Auszubildenden grundsätzlich wichtig." Ende November gab es im LBBW-Konzern 144 Trainees, 100 Dual-Studierende und 194 Auszubildende. Von Letzteren machten rund 100 eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau, die die LBBW auch künftig anbieten will. "Hinzu kommen Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker oder Dialogmarketing", so die Personalchefin. (bm/Bloomberg)