Nächster Asset Manager steigt bei ETFs in den Ring
Immer mehr aktive Fondshäuser bauen sich ein Standbein im Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds auf. Nun startet auch die niederländische Fondsgesellschaft Robeco eine ETF-Einheit. Dazu holen die Rotterdamer mit Nick King einen Experten von einer großen angelsächsischen Gesellschaft an Bord.
Die niederländische Fondsgesellschaft Robeco will eine Plattform für börsengehandelte Indexfonds (ETFs) aufbauen. Im Zuge dessen heuerte das Haus mit Sitz in Rotterdam Nick King als Leiter des neuen Geschäftsbereichs an, teilte das Unternehmen mit. Er soll ab Oktober den Aufbau eines ETF-Sortiments steuern. King arbeitete zuvor bei Fidelity International und Blackrock. Die Expansion in das Feld der Indexfolger sei Teil der "Strategie 2021-2025" von Robeco, heißt es in der Mitteilung.
Die Rotterdamer reihen sich damit in eine Serie von anderen, eigentlich eingefleischten aktiven Asset-Management-Häusern ein, die angesichts der hohen Wachstumsraten und des zunehmenden Interesses der Investoren in das Segment der Indexfolger vordringen. So hatte King bei Fidelity ab 2015 den Aufbau der ETF-Sparte geleitet. Daneben hatten auch Häuser wie Franklin Templeton, Legg Mason sowie die Wall-Street-Größen J.P. Morgan Asset Management und Goldman Sachs Asset Management ein ETF-Geschäft aufgebaut.
ETFs als "große Chance"
Zuletzt hatten sich das schottische Investmenthaus Abrdn sowie die französische Gesellschaft Axa Investment Managers zu einem Markteintritt entschlossen. Für Axa IM ist es eine Rückkehr. Die Franzosen hatten bereits ein ETF-Angebot aufgebaut, dieses 2009 aber an die französische Großbank BNP Paribas abgegeben. Axa IM konzentriert sich auf nachhaltige und aktive ETFs. Abrdn wiederum betrieb nur in den USA und Australien ETFs. In Europa gingen die Schotten mit einem aktiven Immobilienwerte-ETF an den Start. Weitere Strategien sollen folgen.
Welche Richtung Robeco wiederum einschlagen wird, geht aus der Pressemitteilung noch nicht hervor. Die Rotterdamer sind für ihre quantitativen Ansätze bekannt. Das Haus beschäftige sich schon seit einiger Zeit mit ETFs, "da sie bei Anlegern immer beliebter werden und vielseitige Einsatzmöglichkeiten haben", heißt es lediglich in der Mitteilung. Die Gesellschaft betrachte ETFs "als große Chance für die Bündelung von Strategien, um die bereits vorhandenen Möglichkeiten in Form von Investmentfonds und Mandaten zu ergänzen", so das Unternehmen.
"Maßgeblichen Einfluss ausüben"
Der designierte ETF-Chef von Robeco gibt seine Freude darüber zu Protokoll, "meine Erfahrung zu nutzen, um Innovationen und Erfolge in diesem sich schnell entwickelnden Bereich von der Spitze voranzutreiben", so King. "Das talentierte Team von Robeco versetzt uns in die Lage, maßgeblichen Einfluss auf die künftige Entwicklung von ETFs auszuüben", kündigt King an. "Unter Nick Kings Führung wird es uns gelingen, die Anlageexpertise und -strategien des Unternehmens in ein umfassendes ETF-Angebot zu verpacken", ergänzt Ivo Frielink, Leiter Produkt- und Geschäftsentwicklung bei Robeco. (ert)
