Die in der Geschäftsführung der DWS für das operative Geschäft und die IT zuständige Angela Maragkopoulou verlässt Ende des Jahres das Haus. Dies teilte die Deutsche-Bank-Tochter mit. Die Leitung der IT soll Rafael Otero (Bild rechts, © DWS) übernehmen, der zum 1. Januar vom Mutterkonzern zu dem Asset-Management-Ableger wechseln soll. Otero, bislang Chief Information Technology Officer bei der Deutschen Bank und Finanz-Blogger, solle sich auf die IT konzentrieren. Die Verantwortung für das Chief Operating Office gehe daher an DWS-Finanzchef Markus Kobler – "bis auf Weiteres", wie es in der Mitteilung heißt.

Maragkopoulou hatte ihren Posten erst Anfang des Jahres angetreten. Sie war von der Deutschen Telekom IT zu dem Fondsanbieter gewechselt. Der Abgang nach nur einem Jahr ist auch ein Rückschlag für die Frauenquote in der Geschäftsführung der DWS. Nachdem bereits Finanzchefin Claire Peel im Mai ihren Abgang angekündigt hatte, zu Barclays wechselte und durch Kobler ersetzt wurde, bleibt nur noch Administrativchefin Karen Kuder als Frau in dem Spitzengremium.

Einem Bericht des Magazins "Wirtschaftswoche" zufolge war es zu Differenzen zwischen Maragkopoulou und Stefan Hoops, dem Vorsitzenden der DWS-Geschäftsführung, gekommen. Hintergrund seien Verzögerungen bei der Migration der IT-Infrastruktur von der Deutschen Bank auf eigene Systeme gewesen, so das Blatt. Das Projekt mit dem Namen "Proteus" war ins Stocken geraten. Wie FONDS professionell erfuhr, soll sich herausgestellt haben, dass eine Umstellung auf eine DWS-eigene Infrastruktur in Teilen teurer und unpraktikabler war als gedacht. So habe es sich mitunter für die DWS als sinnvoll erwiesen, doch noch die Deutsche-Bank-IT oder die ihrer Dienstleister weiter zu nutzen.

In der Mitteilung zum Abgang formuliert DWS-Chef Hoops die Gründe für die Trennung so: "Auch wenn die Fortschritte bei diesen Projekten beträchtlich waren, müssen wir unsere Ressourcen vor dem Hintergrund der zuletzt identifizierten Aspekte unseres IT-Transformationsprojekts stärker auf Bereiche konzentrieren, für die tiefgreifende Kenntnisse sowohl der DWS- als auch der Deutsche-Bank-Umgebung erforderlich sind", so Hoops. "Da diese Veränderung des Fokus nicht die Basis widerspiegelt, auf der Angela zur DWS gekommen ist, haben wir uns einvernehmlich darauf geeinigt, ihre Tätigkeit zu beenden." (ert)