HSBC-Chef Noel Quinn ist unerwartet zurückgetreten. Die britische Großbank hat mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen.

"Nach fünf intensiven Jahren ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mich gekommen, um ein besseres Gleichgewicht zwischen meinem Privat- und Geschäftsleben zu finden", erklärte Quinn. "Ich beabsichtige, in Zukunft eine Portfoliokarriere zu verfolgen."

In einem formellen Verfahren sollen sowohl interne als auch externe Kandidaten in Betracht gezogen werden, wie die Bank am heutigen Dienstag (30.4.) mitgeteilt hat. Quinn wird während dieses Prozesses im Amt bleiben, um einen reibungslosen und geordneten Übergang zu gewährleisten.

In Quinns Amtszeit mündete eine Reihe von Strategieüberprüfungen in erhöhten Investitionen der Bank ins Asiengeschäft. Die Investitionen in westlichen Märkten wie den USA und Frankreich indessen wurden gestutzt. 

Quinn wurde im März 2020 zum regulären CEO ernannt. Zuvor hatte er die Bank einige Monate lang auf Interimsbasis geführt, nachdem sein Vorgänger John Flint im August 2019 zurückgetreten war.

Quinn begann seine Bankkarriere 1987 bei der britischen Midland Bank, die 1992 von der HSBC übernommen wurde. Den Großteil seiner Laufbahn bei der HSBC verbrachte er in der Firmenkundensparte, die er mehrere Jahre lang leitete, bevor er von Chairman Mark Tucker als Nachfolger von Flint ausgewählt wurde. (mb/Bloomberg)