Fondsmanager haben ihre Positionen in Schwellenländeraktien aufgestockt. Auch konjunkturabhängige Rohstoffe und europäische Aktien sind allmählich wieder gefragter. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Bank of America Merrill Lynch (Bofa) unter rund 200 internationalen Investmentprofis. Hintergrund des neu erwachten Risikoappetits: Die Fondsmanager gehen davon aus, dass die Konjunktur weltweit deutlich anziehen wird.

Rund ein Viertel der Befragten rechnet damit, dass das weltweite Wirtschaftswachstum in den kommenden zwölf Monaten überdurchschnittlich stark ausfallen wird. Eine Mehrheit der Manager rechnet immerhin damit, dass das Wachstum anzieht. Konsequenterweise bevorzugen die Befragten bei Aktien konjunktursensible Branchen wie die Hersteller zyklischer Konsumgüter oder Unternehmen aus dem Immobiliensektor. Besonders bemerkenswert ist die starke Favorisierung von Bank- und Versicherungstiteln – ein Branchenzweig also, der seit dem Überraschungssieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftwahlen besonders stark zugelegt hat.

Als Reaktion auf die positiven Konjunkturerwartungen setzen Fondsprofis nicht nur verstärkt auf Risikoanlagen wie Aktien. Sie haben auch Liquidität abgebaut: Im Januar hielten sie im Schnitt 5,1 Prozent ihres Vermögens in Cash. Mittlerweile sind es 4,9 Prozent.

Politik bedroht Performance
Gleichzeitig sehen Fondsmanager einige Risiken, die der Wirtschaftsentwicklung einen Dämpfer versetzen könnten. Als Hauptgefahr nannten sie in der Bofa-Umfrage die anstehenden Wahlen in Europa, die an den Märkten für Unruhe sorgen könnten. Auch drohende Handelskriege und ein möglicher Crash an den Bondmärkten bereiten den Profis Sorgen. Als wahrscheinlichste Katalysatoren für eine Baisse nannten sie Protektionismus und steigende Zinsen. (fp/ps)