Institutionelle Investoren füllen ihre Kriegskassen. Sie haben den Cash-Anteil in ihren verwalteten Portfolios von durchschnittlich 4,8 Prozent im Dezember auf nun 5,1 Prozent angehoben. Dies geht aus der aktuellen Fondsmanager-Umfrage der Bank of America Merrill Lynch (BofA ML) hervor, an der 215 Fondsmanager teilnahmen, die ein addiertes Gesamtvermögen von 547 Milliarden US-Dollar (rund 512 Milliarden Euro) verwalten.

Rund 30 Prozent der Befragten betrachten Handelskriege und Protektionismus jetzt als größtes Risiko für die Finanzmärkte. Ein Viertel fürchtet zudem Fehler in der amerikanischen Politik. Die Vorsicht der Fondsmanager ist bemerkenswert, weil sie insgesamt eigentlich optimistisch sind. Mit Blick auf die Konjunktur sind sie so positiv gestimmt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Sie gehen zudem davon aus, dass die Unternehmensgewinne steigen werden. Rund 83 Prozent der Befragten erwarten auch, dass die Inflation anzieht. Trotzdem sind sie nicht bereit, die Cash-Quote in ihren Portfolios zu reduzieren – im Gegenteil.

Sorge um die Rohstoffpreise
Regional gesehen bevorzugen Fondsprofis derzeit Anlagen im Euroraum. Bei Aktien sehen sie insgesamt größere Chancen als bei Anleihen. Innerhalb der Anlageklasse Aktien präferieren sie Technologiewerte und Immobilienaktien. Auf dem Verkaufszettel der Mehrheit stehen dagegen Industriewerte, Schwellenländeraktien – und Rohstoffkonzerne. Letztere hatten sich im vergangenen Jahr unerwartet gut entwickelt. Die befragten Fondsmanager gehen offenbar davon aus, dass die Erholung bald ein Ende findet. (fp)