FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Zahl tag Mehr und mehr Fondsgesellschaften bieten Anteilsklassen mit monatlicher Ausschüttung. Im Blick haben sie dabei Kunden mit demWunsch nach regelmäßigem Einkommen. W ie ein Zusatzeinkommen. Egal in welchem Alter.“Oder: „Wie monat- liche Mieteinnahmen.Ganz ohne Immobi- lie.“ So wirbt die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors für monatlich ausschüt- tende Anteilsklassen bei ausgewählten Fonds. Mit der Initiative ist die Allianz- Tochter nicht allein: Auch die DWS rollt gerade eine Marketingkampagne für ihre neuen monatlich zahlenden Anteilsklassen aus, und zahlreiche weitere Anbieter stellen Produkte mit unterjähriger Ausschüttung prominent in die Auslage. Mit der monat- lichen Ausschüttung sprechen die Vermö- gensverwalter gezielt diejenigen Kunden an, die regelmäßige Erträge aus ihrem Kapital ziehen möchten. Zielgruppe Babyboomer Eigentlich bevorzugen Investoren im deutschsprachigen Raum eher thesaurie- rende Anteilsklassen, bei denen die Erträge automatisch im Fonds reinvestiert werden. Bei den ausschüttenden Varianten sind hierzulande wiederum jährliche Auszah- lungen die Regel. Kunden in Asien und auch Lateinamerika, wo ebenfalls viele UCITS-Fonds vertrieben werden, nutzen dagegen traditionell eher monatliche Aus- schüttungen. Viele Anbieter sehen darin o enbar auch für Europa ein potenzielles Wachstumssegment: „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach diesen Ausschüttungs- modellen steigen wird, insbesondere auf- grund des Bedürfnisses vieler Anleger nach regelmäßigen Einnahmen“, sagt Pascale- Céline Cadix, Leiterin Wholesale Business Development für Deutschland und Öster- reich bei Abrdn. Der Asset Manager mit Hauptsitz in Edinburgh plant, das entspre- chende Angebot weiter auszubauen. Das Konzept ist grundsätzlich für Inves- toren interessant, die Interesse an laufenden Einkommen haben. Dazu zählt Cadix vor allem die rasch wachsende Anlegergruppe im oder nahe dem Ruhestand, die nach der reinen Vermögensaufbauphase mehr Entnahmen anstrebt. Doch nicht nur diese Generation der Babyboomer nutzt die regelmäßigen Mittelzu üsse aus ihrer Kapi- talanlage. Auch andere Investorengruppen haben eine Präferenz für laufende Ent- nahmen, etwa Stiftungen. Die Ausschüttungsrendite errechnet sich bei allen ausschüttenden Fonds aus der Summe aller Ausschüttungen pro Jahr, geteilt durch den durchschnittlichen Netto- inventarwert desselben Jahres.Wichtig: Die absolute Höhe der Ausschüttung ist nicht konstant, sondern hängt vom Anteilspreis des Fonds ab. Der monatliche Ausschüt- tungsbetrag schwankt also mit der Kurs- entwicklung. Passende Anlagestrategien Prädestiniert für hohe Ausschüttungen sind etwa einkommensorientierte Anlei- henstrategien, vermögensverwaltende Misch- fonds oder auch Dividendenstrategien. » Viele Anleger haben das Bedürfnis nach regel- mäßigen Einnahmen. « Pascale-Céline Cadix, Abrdn Vorbei die Zeiten, als Anleger nur zwischen thesaurierenden und aus- schüttenden Fondstranchen wählen konnten. Viele Asset Manager bieten Dutzende Anteilsklassen, auch solche mit monatlicher Auszahlung. MARKT & STRATEGIE Fondsanteilsklassen 86 fondsprofessionell.at 1/2025 FOTO: © NEW AFRICA | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=