FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Roland Kölsch: Setzen Sie dabei auf am Markt vorhandene oder bestimmte selbst entwickelte Modelle? Wagner: Um unser Investmentuniversum in Bezug auf den eben beschriebenen Ansatz grundsätzlich einzugrenzen, setzen wir zunächst einmal auf ein quantitatives Screening nach dem sogenannten ROIC- Ansatz, bei dem die erzielten Kapitalren- diten eines Unternehmens ins Verhältnis gesetzt werden zumQuotienten aus Unter- nehmenswert pro eingesetztem Kapital. Das ist insofern von Bedeutung, als wir uns bewusst von einem mehr oder weniger simplen Value-Ansatz unterscheiden möch- ten, der die Bewertung eines Unterneh- mens wie zum Beispiel beim Kurs-Ge- winn-Verhältnis oder beim Kurs-Buchwert- Verhältnis nicht ins Verhältnis zu den Kapitalrenditen stellt. Heuser: Das müssten Sie uns noch etwas genauer erläutern. Wagner: Grundsätzlich sind wir bereit, eine höhere Bewertung, gemessen am KGV, zu bezahlen, wenn die Kapitalrenditen hoch sind oder besser noch über die Zeit wach- sen. Es gibt eine ganze Reihe von Unter- nehmen, die zwar günstig bewertet sind, deren innerer Wert aber langfristig mehr oder weniger konstant bleibt. Wir wollen aber gerade in solche Firmen investieren, die in der Lage sind, ihren inneren Wert dauerhaft zu steigern. Unternehmen mit hohen, wachsenden Kapitalrenditen und überdurchschnittlichemUmsatzwachstum erscheinen uns besonders geeignet, sofern die Bewertung attraktiv ist. Das überdurch- schnittliche Unternehmenswachstum su- » Wir möchten uns bewusst von einem mehr oder weniger simplen Value-Ansatz unterscheiden. « Gerhard Wagner, Swisscanto Gerhard Wagner (rechts) im Ana- lysegespräch mit Roland Kölsch (Mitte) und Hans Heuser (links). fondsprofessionell.at 1/2025 75 FOTO: © PAUL FACCINETTO

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