FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025
der Espresso verlor sein Ko ein. Die Zins- wende bescherte dem Anleihenportfolio zweistellige Verluste.Noch härter traf es die Aktienseite. Stahlhacke nennt dafür drei wesentliche Gründe: „Erstens wurden Wachstumswerte 2022 wegen der steigen- den Zinsen generell abgestraft. Zweitens darf man nicht vergessen, dass unser Qua- lity-Growth-Ansatz bis 2022 enorm gut gelaufen ist. Dass eine Korrektur dann ent- sprechend deutlich ausfällt, ist nicht über- raschend.Hinzu kommt drittens der Fokus auf Europa, was vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Folgen ein echter Nachteil war.“ Mensch und Maschine So einfach der Kapital Plus daherkommt, so komplex ist der 20 Jahre jüngere DMAS-Ansatz. Stahlhackes Team kann den Investitionsgrad der Fonds auf bis zu 125 Prozent hochfahren. In Frage kommen neben „normalen“ Aktien und Anleihen aus Industrieländern auch Spezialitäten wie Rohsto e, Cat Bonds, Nachranganleihen, Emissionsrechte oder thematische Invest- ments.Dass die Allokation tatsächlich aktiv gesteuert wird, zeigt ein Blick in die jünge- re Vergangenheit: So lag die Aktienquote des DMAS 75 Anfang 2020 zeitweise bei nur 40 Prozent, kaum ein Jahr später dann aber bei knapp 110 Prozent. Die Zahl hinter dem Fonds- kürzel gibt übrigens an, wie hoch die Aktienquote eines von der Volatilität her ver- gleichbaren klassischen Port- folios liegen würde. „Bei der Vermögensalloka- tion arbeiten Mensch und Maschine zusammen“, erläu- tert Stahlhacke. „Aus dieser Kombination ergibt sich unterm Strich ein stabileres Anlageergebnis.“ Auf der einen Seite geben über 80 Experten ihr Votum zu den Marktsegmenten ab, die dann im „Fundamental Mul- ti Asset Investment Council“ (FMAIC) diskutiert werden. Dort sitzt Stahlhacke an einem Tisch mit anderen leitenden Anlagestrategen und Portfoliomanagern des Hauses. Auf der an- deren Seite wird quantitativ analysiert, in welchem Stadium eines Marktzyklus sich verschiedene Anlageklassen be nden – ver- bunden mit einer Empfehlung, was das für die Gewichtung der Vermögenswerte heißt. „Die Signale aus dem FMAIC und der quantitativen Analyse werden kombiniert“, erläutert Stahlhacke. „Wenn für eine Anla- geklasse beide ‚Ampeln‘ auf Dunkelgrün stehen, spricht das beispielsweise für eine deutliche Übergewichtung. Es kommt aber auch vor, dass Mensch und Maschine zu ganz unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Dann fallen die aktiven Positio- nen in aller Regel kleiner aus.“ Die Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass sich der komplexere DMAS- Ansatz o ensichtlich bezahlt macht. Doch Stahlhacke möchte das nicht als Votum gegen den Kapital Plus verstanden wissen. „Beide Konzepte haben ihre Berechtigung“, ist er überzeugt. „Es wird auch in der Zu- kunft immer mal Phasen geben, in denen mal die eine und mal die andere Strategie besser abschneidet.“ BERND MIKOSCH FP » Stehen beide ›Ampeln‹ auf Dunkelgrün, spricht das für eine deutliche Übergewichtung. « Marcus Stahlhacke, Allianz Global Investors Auf und davon Fonds: Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 ISIN: LU1089088311 Auflage: 29.3.2016 Laufende Kosten (p.a.): 1,75 % Volumen: 2,47 Mrd. Euro Performance 5 Jahre (p.a.): 9,79 % Quelle:Morningstar |Stand:6.3.2025 90 % 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % 150 % 160 % 170 % ’25I 2024 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 75 Stehengeblieben Fonds: Kapital Plus ISIN: DE0008476250 Auflage: 2.5.1994 Laufende Kosten (p.a.): 1,15 % Volumen: 2,82 Mrd. Euro Perform. 5 Jahre (p.a.): 1,52 % Quelle:Morningstar |Stand:6.3.2025 90 % 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % 150 % 160 % 170 % ’25I 2024 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 Kapital Plus MARKT & STRATEGIE Mischfonds 72 fondsprofessionell.at 1/2025 FOTO: © GORAN ANDRIC | ALLIANZ GLOBAL INVESTORS
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