FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025
Es ist gar keine Frage, was Sie ansprechen, ist ein artverwandtes Geschäft. Die Ver- waltung von Pensionskassenvermögen ist durchaus interessant. ImMoment steht das aber nicht auf demMenüplan.Unsere Stra- tegieperiode Act-26 konzentriert sich bis Ende 2026 auf Wachstum und Digitalisie- rung in unseren Geschäftssegmenten. Wenn wir etwas übernehmen, dann derzeit fokussiert auf Banken in unserem Bereich. Was bedeutet die ZKB-Übernahme für die Produktpalette? Müssen viele Parallelen bereinigt werden? Es kann leichte Anpassungen geben. Aber wir übernehmen von der ZKB Vermögens- verwaltungsstrategien und Bausteinfonds mit einem sehr guten Leistungsausweis. Die wollen wir imGroßen und Ganzen so fortführen. Ihre Kapitalanlagegesellschaft LLB Invest hat gut fünf Prozent Marktanteil.Wie ändert sich das durch die Übernahme? Das KAG-Geschäft steht bei uns auf zwei Säulen. Dort liegen zum einen das Asset Management und die Vermögensverwal- tung für Kunden. Das zweite Standbein ist das Fondsplattformgeschäft, wo wir nicht selbst Asset Manager sind, sondern die In- frastruktur für Großanleger, Spezialfonds, Multimanagerfonds zur Verfügung stellen. Da hatte die ZKB ihre Strategien auch schon in der Verwaltung … Richtig. Die Marktanteile verschieben sich daher nicht. Wir wachsen aber bei diesen Private-Label-Strategien besonders stark. Der österreichische Fondsmarkt ist in den letzten fünf Jahren um 15 Prozent gewach- sen, unser Private-Label-Fondsvolumen um 25 Prozent. Wir sind mit über 300 Fonds Marktführer. Was treibt dieses Segment so an? Es geht da in die Vermögensarchitektur von Kunden auch im Hinblick auf The- men wie Erben oder Schenken. Wir bera- ten zunehmend dahingehend, was es braucht, um das Vermögen in die nächste Generation zu bringen. Braucht es eine GmbH-Konstruktion, eine Stiftung oder eben einen Fonds, und soll dieser in Liech- tenstein, der Schweiz oder in Österreich sein? Das wird auch vor dem Hintergrund von Diskussionen über Vermögens- und Erbschaftsbesteuerung immer wichtiger. Eine Fondskonstruktion kann da attraktiv sein. Man kann zum Beispiel über einen Fonds sein Vermögen konsolidieren, auch wenn man mehrere Banken mit der Ver- waltung des Geldes mandatiert hat. Wenn wir bei Fonds sind: Sehen Sie neue Strategietrends, und haben Sie neue Pro- dukte in der Publikumsfonds-Pipeline? Wir sind seit Langem stolz auf die Perfor- mance unserer Total-Return-Strategie. Im Zentrum stehen Aktien,wobei wir zur Port- foliodiversi kation statt Anleihen auf alter- native Investments oder Rohstoffe setzen. Anleihen haben zuletzt stark mit dem Markt korreliert und sind keine Absiche- rung.Wir haben daraus neue Strategien ab- geleitet, Spezialfonds, Mandate für Anleger. Auch in den Schwellenländeranleihenstrate- gien lag die Performance im letzten Jahr weit über zehn Prozent. Und ich sehe für unseren Österreich-Aktienfonds gute Vorzei- chen. Sollte es zu einer Art Waffenstillstand in der Ukraine kommen, können die Unter- nehmen vomWiederaufbau pro tieren. Für solche Infrastrukturinvestitionen hat die EU gerade die ELTIF-Regulierung erneuert. Kommt ein ELTIF 2.0 aus der LLB-KAG? ELTIFs sind absolut ein Thema. Es wird von der Branche bedächtig angenommen. Wir haben Überlegungen, die sind aber noch nicht spruchreif. Apropos Überlegungen: In Liechtenstein hat die LLB eine digitaleVermögensverwal- tung. Kommt „Willbe“ auch in Österreich? Die digitale Vermögensverwaltung könnte kommen. Da laufen Abklärungen. Es wäre » Die digitale Vermögensverwaltung könnte kommen. Da laufen Abklärungen. « Robert Löw, LLB FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | MARLENE.AT BANK & FONDS Robert Löw | LLB 242 fondsprofessionell.at 1/2025
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