FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025
te Bank mit dem entsprechenden Mindset der Mitarbeiter. Wie viele Mitarbeiter müssen gehen? Wir haben von Beginn an kommuniziert, dass es nach der Fusion aufgrund von Doppelgleisigkeiten zu einem Mitarbeiter- abbau kommen wird. Soziale Härten wer- den über einen Sozialplan abgefedert. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, sollten wir bis zur Fusion im Sommer wissen. Die Semper Constantia, die Credit-Suisse- Kunden und jetzt die ZKB: Man kann sagen, die LLB macht in Österreich ungefähr alle drei Jahre eine größere Übernahme. Geht es so weiter? Der Rhythmus ist purer Zufall.Wenn sich morgen eine Opportunität ergibt, dann würden wir nicht Nein sagen. Wir sind sehr interessiert, in unseren drei Heim- märkten auch anorganisch zu wachsen, je- weils in den vorhandenen Geschäftsfeldern. In Österreich sind das das Private und das Institutional Banking.Wir wollen nicht die Komplexität erhöhen, keine abenteuer- lichen Segmente erschließen. Wir speziali- sieren uns auf Wealth Management. Da können wir ein Partner sein für neue Kun- den oder für Aktionäre anderer Privatban- ken oder von Banken, die sich von einem Geschäftsfeld trennen wollen. Der Private-Banking-Markt ist schon sehr konsolidiert … Ja, imWesentlichen sind noch zwei auslän- dische Anbieter in diesem Spezialsegment der Vermögensverwaltung in Österreich tätig, beide aus Liechtenstein. Die anderen haben sich sukzessive zurückgezogen. Ins- besondere die Schweizer Großbanken agie- ren global, wollen standardisierte Geschäfts- modelle umsetzen. Österreich ist ein spezi- scher kleiner Markt. Wir bekennen uns als mittelständische Bankengruppe klar zur Region Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und sind bereit, exibel auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen. Sehen Sie angesichts der Konsolidierung noch Möglichkeiten für Zukäufe? Zwingend ist eine Übernahme nicht. Un- ser Geschäftsmodell baut nicht darauf auf. Wir wachsen auch organisch stark. Ich den- ke, der Rückzug der ausländischen Banken hilft uns sogar, organisch zu wachsen, weil wir österreichischen Kunden eine regionale Diversi kation bieten. Aber ja, es wird sich die eine oder andere kleinere Bank auf Sicht der nächsten Jahre überlegen: Ist mein Geschäft mit meiner Größe und einem überschaubaren Wachstum noch wirtschaftlich? Das ist unsere Chance. In Liechtenstein hat die LLB ein Vorsorge- kassengeschäft. Da hat sich der Markt in Österreich gerade bewegt; die Bonus Vorsorgekasse übernimmt die Fair Finance. Eine Option für die LLB Österreich? » Die Verwaltung von Pensionskassen- vermögen ist durchaus interessant. « Robert Löw, LLB FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | MARLENE.AT fondsprofessionell.at 1/2025 241
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