FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Mit dem Zukauf der ZKB Österreich bekräftigt die Liechten- steinische Landesbank (LLB) ihren Wachstumswillen in Österreich. Weitere Übernahmen sind geplant, sagt Vorstands- vorsitzender Robert Löw im Gespräch mit der Redaktion. A nfang 2025 hat die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) die Mitte 2024 angekündigte Übernahme der Zür- cher Kantonalbank Österreich AG (ZKB) abgeschlossen. Im Juli 2025 sollen beide Banken verschmolzen werden. Technisch werden die ZKB-Kunden per Beginn 2026 übertragen. Robert Löw, CEO der LLB (Österreich) AG, spricht über den Deal und andere Pläne: von Robo-Advisory bis Pensionskassen und ELTIFs. Herr Löw, die LLB wächst in Österreich wieder durch einen Zukauf. Hat sich der Deal länger angebahnt, oder war es eine Ruckzuck-Übernahme? Robert Löw: Der Prozess startete schon zu einem früheren Zeitpunkt. Der ZKB-Kon- zern hat sich entschieden, sich von der österreichischen Tochter zu trennen, und hat bestimmte Banken kontaktiert. Wir freuen uns sehr, dass es für uns geklappt hat. Als die Nachricht verkündet wurde, hatte man das Gefühl, die Züricher Öffentlichkeit atmet auf. Eine Kantonalbank-Tochter in Österreich, das war umstritten. Schweizer Medien haben von einem „Auslandsaben- teuer“ gesprochen. Hat Ihnen die Kantonal- verwaltung ein Dankschreiben übermittelt? Vorneweg muss ich sagen, die ZKB Öster- reich ist eine ausgezeichnete Bank mit einer sehr guten Vermögensverwaltung, mit erfahrenen Beratern und einer Kun- denstruktur, die zu uns passt. Man ist froh, wenn man so eine Bank haben kann. Aber ja, es ist eine Kantonalbank, die der Region verp ichtet ist. Und es schien der Wunsch der Geschäftsleitung und der Politik, dass der Mittelpunkt wieder Zürich sein soll. Bei der LLB Liechtenstein ist ebenfalls das Land der Hauptaktionär. Die Landesbanker sehen die Internationalisierung aber offen- bar viel positiver als die Schweizer. Liechtenstein ist wirtschaftlich stark und vermögend. Mit knapp 40.000 Einwoh- nern stößt man aber an Wachstumsgren- zen. Wir fühlen uns als LLB in der Alpen- regionmit der kulturellen, sprachlichen und geogra schen Nähe sehr wohl. DACHLI – also Deutschland, Schweiz, Österreich und Liechtenstein – ist unser Heimmarkt. Österreich schon seit eineinhalb Jahrzehn- ten mit der Bankkonzession 2009. Müssen die wachstumsbewussten Liech- tensteiner bei der Fusion einen Kultur-Gap zu den ZKB-Mitarbeitern überbrücken? Es stimmt, bei einer Übernahme bewegt die Change-Phase immer die Mitarbeiter. Wenn wir zurückblicken, dann könnte der Übergang sogar mit der ZKB am besten funktionieren, weil die DNA einer Kanto- nalbank und einer Landesbank sehr ähn- lich sind. Als Erstes hat die LLB Semper Constantia übernommen; ein mehrheitli- cher Landesaktionär und eine privat ge- führte Bank-Boutique, das war ja kulturell wirklich unähnlich. Es ist uns aber gelun- gen. Ich würde sagen, nach ein, zwei Jahren hat man nicht mehr von „Constantia-Mit- arbeitern“ gesprochen. Wir haben viel in das Teambuilding investiert. Auch mit Cre- dit Suisse hat das funktioniert, eine dyna- mischere, auf Investmentbanking ausgeleg- „Wir wachsen bei Private-Label-Fonds stark“ » Wenn sich morgen eine Opportunität ergibt, dann würden wir nicht Nein sagen. « Robert Löw, LLB BANK & FONDS Robert Löw | LLB 240 fondsprofessionell.at 1/2025

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