FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025
analyse durch den Einsatz von Machine- Learning-Tools spezialisiert. In Kooperation mit Unternehmen wie Vauraus oder Fin- bee bietet Exaloan institutionellen Anle- gern die Möglichkeit, sich an solchen digi- talen Krediten zu beteiligen, die nicht nur einen in aller Regel hohen Barwert aufwei- sen, sondern auch eine nur geringe Korre- lation mit anderen Anlageklassen,wodurch sich die Diversi kation von Portfolios deut- lich verbessern lässt.Dieses Geschäft wollen wir über ein neues Produkt auch privaten Investoren zugänglich machen. In welcher Form? Voraussichtlich in Form eines AIF, um da- rüber ein, ich will nicht sagen ungewöhn- liches, aber sehr spezielles Produkt anzu- bieten, das von seiner Natur her mit einer gewissen Langfristigkeit verbunden ist. Das hätte den Vorteil, dass wir dadurch die dafür in Frage kommenden Kunden über vergleichsweise lange Strecken an uns bin- den können. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn mit einem solchen Pro- dukt entsprechend hohe Renditen für den Investor verbunden sind.Das wäre aber bei unserer Idee durchaus der Fall. Geht es etwas konkreter? Wir haben es bewusst mit eigenem Geld getestet. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich mit einer solchen Bündelung von Kre- diten je nach Ausgestaltung durchaus hohe Bruttorenditen erzielen lassen. Selbst wenn man alles an Kosten und sonstigen Auf- wendungen miteinbezieht, würde die Net- torendite für Investoren in einem solchen Produkt am Ende immer noch bei rund acht Prozent liegen. Aus unserer Sicht ein durchaus attraktiver Ertrag für den Anleger, den er mit einem herkömmlichen festver- zinslichen Investment so schnell nicht er- reichen kann. Das wäre sozusagen der Aus- gleich dafür, dass man als Kunde etwas län- ger gebunden wäre und in Kauf nehmen müsste, dass mit einem solchen Investment keine tägliche Liquidität verbunden wäre. Eine Preisfeststellung würde dabei eher ein- mal im Monat oder eventuell auch nur einmal im Vierteljahr statt nden können. Nicht nur beimAspekt Langfristigkeit, auch angesichts der Umstrukturierung Ihrer Ge- sellschaft, die Sie eingangs beschrieben haben, stellen sich viele Marktteilnehmer natürlich die Frage, wie lange Sie selbst eigentlich noch aktiv sein möchten. Ehrlich gesagt habe ich mich bewusst für genau diesen Beruf entschieden, weil sich gezeigt hat, dass nicht nur Konzertdirigen- ten, sondern eben auch Value-Manager besonders alt werden. Denken Sie nur an bekannte Namen aus unserer Branche wie Philip Carret, John Templeton oder auch Warren Buffett und Charlie Munger. Die sind alle uralt geworden. Daher kann ich zu Ihrer Frage nur sagen, dass ich durchaus vorhabe, noch sehr lange weiterzuarbeiten. Fonds wie den Acatis Aktien Global oder den Acatis Datini Value Flex zu managen, das sind einfach die Spielfelder, auf denen ich mich nach wie vor gern austobe. Zu- mal sich gerade in unserem Geschäft sehr leicht und sogar objektiv sehr gut feststel- len lässt, wie gut man als Fondsmanager noch ist. Was meinen Sie damit? Dass wir es gerade im Fondsmanagement mit einer kontinuierlichen Performance- messung zu tun haben, die ja durchaus etwas aussagt über die Qualität und die Leistungsfähigkeit desjenigen, der die Ver- antwortung dafür trägt. Ich bin inzwischen 67 Jahre alt und sicher auch nicht davor ge- feit, dass ich irgendwann schlechter werde in Bezug auf meine Anlageentscheidungen oder dass ich nicht mehr aufnahmefähig genug bin, um bestimmte Entwicklungen richtig einzuschätzen.Wenn das einmal der Fall sein sollte, dann müsste ich einfach aufhören. Es soll mir jedenfalls nicht so er- » In unserem Geschäft lässt sich sogar objektiv feststellen, wie gut man als Fonds- manager noch ist. « Hendrik Leber, Acatis FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Hendrik Leber | Acatis 196 fondsprofessionell.at 1/2025
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