FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Berichten zufolge stockten die Gespräche bei der Frage, wer das Sagen in dem Gemeinschaftsunternehmen erhalten soll. Demnach hätte es sich dabei aus Sicht von Amundi um eine Fusion handeln sollen – mit Paris in der Führungsrolle. Der Allianz habe eher eine Partnerschaft vorgeschwebt, bei der sie die Kontrolle behält. Der Faktor der Kontrolle dürfte sich in zahlreichen Verhandlungen als Knack- punkt entpuppen. Denn Banken wie Ver- sicherer sehen das Asset Management als pro tablen wie stabilen Geschäftszweig, der mit vergleichsweise wenig Eigenkapital un- terfüttert werden muss. Daneben locken die Asset-Management-Töchter von Versi- cherern mit einem besonderen Reiz: Sie verwalten meist große Summen ihrer Kon- zernmütter. Käufer erhalten also einen treuen Großkunden dazu. Selten unter den Gewinnern Doch bergen Käufe und Fusionen auch Vorteile für die Fondsanleger? „Bei großen Übernahmen werden die Fondspaletten häu g rationalisiert“, erläutert Mathieu Caquineau, Analyst bei der Ratinggesell- schaft Morningstar. „In der Folge können Fonds geschlossen oder fusioniert werden.“ Anleger müssten dann prüfen, ob und welche Ersatzstrategie sie suchen müssen. „Das ist mit Zeit und Aufwand verbunden – zieht also Kosten nach sich.“ Eine weitere typische Folge eines Zusam- menschlusses sei, dass es bei den Invest- mentteams zu Instabilität kommen könne. „Portfoliomanager und Analysten könnten das Haus verlassen – freiwillig oder nicht“, erläutert der Morningstar-Analyst. „Das kann die Expertise erodieren lassen, auf der ein Fonds fußte.“ Ein wichtiger Blick gelte auch den Fondsgebühren. „Leider werden die Skalene ekte eines Zusammenschlusses nur selten über niedrigere Gebühren an die Fondsanleger weitergereicht“, meint Caquineau und folgert: „In der Vergangen- heit hat sich häu g herausgestellt, dass die Fondsanleger nur selten zu den Gewinnern eines Zusammenschlusses zählten.“ SEBASTIAN ERTINGER FP Nicolas Namias, BPCE: „Wir machen einen Schritt auf demWeg zum größten Asset Manager Europas und zu einem wichtigen weltweiten Akteur.“ Philippe Donnet, Generali: „Unser Heimatland Italien und alle anderen Länder würden von einer noch stärkeren Asset-Management-Plattform profitieren.“ Bonds beliebt Anteil des verwalteten Vermögens nach Anlageklassen Die Versicherungstochter engagiert sich stark bei Anleihen und alternativen Investments – und würde Natixis IM damit gut ergänzen. Quelle:BPCE 0% 20% 40% 60% 80% 100% Generali Investments Natixis IM Aktien Anleihen Alternative / Sonstige Amerika entdeckt Anteil des verwalteten Vermögens nach Regionen Das französische Boutiquendach ist nicht nur im Heimatmarkt Europa, sondern auch in Amerika relativ stark vertreten. Quelle:BPCE 0% 20% 40% 60% 80% 100% Generali Investments Natixis IM Europa Amerika Asien & Übrige VERTRIEB & PRAXIS Konsolidierung 192 fondsprofessionell.at 1/2025 FOTO: © NATHAN LAINE | BLOOMBERG, JASON ALDEN | BLOOMBERG

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