FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Die Bank Austria hat das Kreditgeschäft über Vertriebspartner neu geordnet. Der neue Leiter des Bereichs, Sascha Ruppert , und Pierre Karl , der für das Bau- und Wohnfinanzierungsgeschäft der Bank verantwortlich ist, geben im Gespräch Einblick in ihre Pläne. N achdem das Bank Austria Finanz- service (BAF) im Jahr 2023 seine Wertpapierkonzession zurückgegeben hat- te, wurde das verbleibende Finanzierungs- geschäft in die Unicredit Bank Austria integriert. Dort wurde es weiterhin vom ehemaligen BAF-Geschäftsführer Siegfried Prietl betreut. Nachdem Prietl das Unter- nehmen Anfang des Jahres verlassen hat, wird seine Position nun von Sascha Ruppert übernommen. Ruppert, der viele Jahre die Region Steiermark und Kärnten leitete und zuvor als selbstständiger Finanz- berater tätig war, übernimmt nun als „Head of Österreich“ die Verantwortung für alle vertrieblichen Agenden. Pierre Karl, der in der Bank Austria für das Bau- und Wohn nanzierungsgeschäft verantwortlich ist, wird künftig auch die Gesamtverant- wortung für das Vertriebspartnergeschäft tragen. Im Gespräch erklären die beiden Finanzierungsexperten, auf welche Bereiche sie künftig den Fokus legen werden und warum das Kreditgeschäft nach der Tief- phase des vergangenen Jahres nun wieder Fahrt gewinnt. Herr Karl, 2023 wurde das Kreditgeschäft vom Bank Austria Finanzservice (BAF) zur Bank Austria überführt. Wie hat es sich seit damals entwickelt? Pierre Karl: Das Kreditvermittlergeschäft wird schon seit Anfang 2023 direkt aus der Bank heraus abgewickelt. Im September 2023 haben wir auch das Wertpapierge- schäft im Rahmen der BAF beendet. Die BAF wurde aufgelöst, da wir das Geschäft nun direkt aus der Bank abwickeln – wir warten nur noch auf die letzten rechtlichen Schritte, bis dies auch nal im Firmenbuch eingetragen ist. Im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2022 hat sich der Boom im Kreditgeschäft in den Jahren 2023 und 2024 bekanntlich deutlich abgekühlt. Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass wir diese Phase sehr gut gemanagt haben. Das Feedback der Partner war jedenfalls sehr gut und hat unseren Schritt bestätigt, uns auf das Kreditgeschäft zu fokussieren. Wir haben dann noch mit Jahresende 2024 eine Partnerbefragung unter unseren Kre- ditvermittlern gemacht, und aus dem Ergebnis dieser Umfrage haben wir ein Maßnahmenpaket zusammengestellt, das wir nun umsetzen. Um welche Maßnahmen handelt es sich dabei im Detail? Sascha Ruppert: Die Partnerumfrage hat deutlich gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind, es aber auch Verbesse- rungsbedarf gibt. Gerade in der Partner- betreuung sind folgende Punkte wichtig: Wenn man als Betreuer unterwegs ist und Termine hat, kann man oft nicht ans Tele- fon gehen, die Partner brauchen aber in der Regel sehr schnell Feedback. Wir ha- ben uns dann überlegt, wie wir die Betreu- ung schneller, digital und unmittelbar an- bieten können. Aus unserer Vertriebsmann- schaft haben wir nun vier Kollegen als Kompetenzteam ausgewählt, die vor Ort in ihrer Heimatregion in den Filialen statio- niert sind und die Vertriebspartner von dort aus betreuen. Die Partner können bei diesen Kollegen direkt mit ihren Proble- men, die sie vor Ort haben, andocken. „Das Thema wird einfach immer komplexer “ » Im Bau- und Wohn- kreditgeschäft rein auf Digitalisierung zu setzen, damit wird man auf lange Sicht verlieren. « Pierre Karl, Bank Austria VERTRIEB & PRAXIS Pierre Karl + Sascha Ruppert | Bank Austria 182 fondsprofessionell.at 1/2025

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