FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2025

Exotische Zutaten In vielen Multi-Asset-Fonds finden sich neben Aktien und Anleihen auch alternative Investments. Ein Blick in ausgewählte Portfolios zeigt, wo die Fondsmanager ihren Schwerpunkt setzen. H ohe Aktienkurse und attraktive Zin- sen haben vermögensverwaltenden Multi-Asset-Fonds zumindest zu einem kleinen Comeback verholfen. Viele Anbie- ter wollen ihren Kunden aber mehr liefern als das klassische 60/40-Portfolio und setzen bei der Portfoliokonstruktion auf weitere, teils exotische Bausteine. Bei der Frage, was genau in einen diversi zierten Mischfonds gehört, scheiden sich allerdings die Geister – das gilt insbesondere mit Blick auf Krypto-Assets. Wenn Mischfonds ihr Anlagespektrum erweitern,muss vor allem das Gesamtpaket Sinn ergeben, erklärt Marian Heller, Port- foliomanager bei BKC Asset Management. „Die zusätzlichen Komponenten müssen eine klare Diversi kation und eine unab- hängige Rendite – idealerweise über gerin- ge Korrelation und andere Performancetrei- ber – liefern“, sagt Heller, der am Manage- ment des defensiv ausgerichteten BKC Treu- handportfolios mitwirkt. In diesem Fonds rmieren solche Anlagen mit aktuell etwa 15 Prozent neben 70 Prozent Renten und 15 Prozent Aktien unter dem Sammelbe- gri „Alternative Anlageklassen“. Darunter fallen unter anderem Edelmetallanlagen, in- ationsindexierte Anleihen und Cat-Bonds, aber auch Managed-Futures-Strategien. Auf alternative Bausteine setzt auch Johannes Maier, der für den Hannoveraner Asset Manager Bantleon den Bantleon Changing World verantwortet: „Wir sind davon überzeugt, dass die Kombination aus traditionellen und alternativen Anlage- klassen in einem sich wandelnden Markt- umfeld die besten Voraussetzungen für langfristigen Erfolg bietet“, sagt er. Gemäß der UCITS-Richtlinie können die meisten Fonds bis zu zehn Prozent in einzelne Vermögenswerte investieren – bei homogenen Assets wie Gold gilt das Limit für die jeweilige Anlageklasse. Darüber hinaus haben viele Fonds strengere eigene Anlagerichtlinien. Streitfall Kryptos Der jüngste Neuzugang im Baukasten vieler Produkte sind Krypto-Assets.Die Ein- führung der ersten Bitcoin-ETCs vor vier Jahren ebnete den Kryptowährungen den direkten Weg in die Wertpapierportfolios von Privatanlegern und auf den Radar- schirm von Mischfonds. So setzt etwa die Fondsgesellschaft C- Quadrat aus Wien in ihrem C-Quadrat Arts Total Return Flexible seit Dezember 2023 Kryptos mit maximal fünf Prozent ein.Dabei mischt das quantitativ ausgerich- tete System zur Basisanlage Aktien Bitcoin- und auch Ethereum-ETCs bei (siehe auch das Interview mit Arts-Gründer Leo Wil- lert in FONDS professionell 3/2024, Seite 106). Die Krypto-Komponente wird aktiv vom Trendfolgesystem gesteuert und trug seit ihrer Einführung im Dezember 2023 immerhin rund zehn Prozent zur Gesamt- performance des Fonds bei. » Das langfristige Potenzial für Bitcoin ist enorm. « Hendrik Leber, Acatis Dieser Händler auf dem Markt der marokkanischen Hafenstadt Essaouira bietet verschiedenste Gewürze an. Vor einer ähnlich großen Auswahl stehen Portfoliomanager, wenn sie ihre Fonds bestücken wollen. MARKT & STRATEGIE Alternative Investments 106 fondsprofessionell.at 1/2025 FOTO: © NATALIA | STOCK.ADOBE.COM

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