FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024

ber mit ihrem Portfolio investieren. Da hört es dann aber auch meist schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Heuser: Und wo liegen die Unterschiede? Beckers: Beim Investmentansatz, bei dem wir in der Regel sehr viel bewertungs- sensitiver agieren als andere Marktakteure. Wenn Sie sich unsere Tradingliste der vergangenen 18 Monate anschauen, stellen Sie fest, dass wir sehr häufig aus Unterneh- men, deren Entwicklung und Zukunfts- aussichten wir als sehr gut beurteilen, an einem bestimmten Punkt wieder ausgestie- gen sind – einfach weil deren Kurse massiv gestiegen waren. Heuser: Geben Sie uns ein Beispiel? Beckers: Betrachten wir ein Unternehmen wie Duolingo. Die Gesellschaft betreibt die mit Abstand größte Sprachlernplattform der Welt. Es ist ein äußerst gut geführtes Unternehmen, das nach unserer Erwartung in den nächsten fünf bis zehn Jahren hoch erfolgreich sein wird.Nur hat sich der Kurs in den vergangenen eineinhalb Jahren mehr als verdreifacht. Deshalb sind wir nach den starken Ergebnissen des ersten Quartals ausgestiegen und haben die sehr hohen Gewinne auf dem Weg nach oben mitgenommen. Glow: Was aber die Gefahr birgt, einen unter Umständen noch weiter anhaltenden Kursaufschwung zu verpassen? Beckers: Das liegt in der Natur der Sache. Wobei der Schritt natürlich keine endgül- tige Entscheidung ist. Schon gar nicht ist » Bei der Sprachlern- plattform Duolingo sind wir Anfang Mai wieder eingestiegen. « Jan Beckers, BIT Capital Beim Analysege- spräch in der Berliner Zentrale von BIT Capital (v. l. n. r.): Hans Heuser, FONDS professionell, Jan Beckers, Fondsmanager und Gründer von BIT Capital, Susanne Scarpinati, Leiterin Vertrieb und Mar- keting von BIT Capital, Detlef Glow, Head of Lipper EMEA Research. fondsprofessionell.at 2/2024 55 FOTO: © TIM FLAVOR

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