FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024
IMMOFINANZ Justizturm verkauft Anfang Mai gab die börsennotierte Immo- finanz einen großen Deal bekannt. Sie ver- kauft den City Tower Vienna an die Euro Real Estate, die zur Finck-Gruppe gehört und von der United Benefits Holding bei dieser Anschaffung und im Asset Manage- ment begleitet wird. Der 87 Meter hohe Büroturm verfügt auf 24 Obergeschoßen über eine Gesamtnutzfläche von 26.600 Quadratmetern und eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen. ImGebäude befindet sich das Justizzentrum Wien-Mitte. Der Ver- kaufspreis betrug nach Immofinanz-Anga- ben mehr als 150 Millionen Euro.Mit den Erlösen will die Gesellschaft andere Retail- und Office-Immobilien mit höherer Ren- dite erwerben. IMMOBILIENBRANCHE Kreisender Pleitegeier Die Immobilienbranche steckt in der Krise, wobei die Signa-Insolvenz nur die Spitze des Eisbergs ist. Der Kreditschutzverband 1870 zählte im vergangenen Jahr 928 Pleiten in der Bauwirtschaft und 184 im Grundstücks- und Wohnungswesen. Das war bereits ein starker Anstieg gegenüber 2022 und könnte heuer getoppt werden. Denn für das erste Quartal 2024 ermittelte der KSV bereits 385 Konkurse. In vielen Fällen gehen die Gläubiger komplett leer aus. 2023 wurden 287 Insolvenzverfahren mangels Masse nicht eröffnet. VMF GRUPPE Entwickler in Not Von den Insolvenzen sind nicht nur Bau- firmen betroffen, wie das Beispiel der VMF-Gruppe zeigt. Im Frühjahr meldeten zahlreiche ihrer Gesellschaften Konkurs an. „Die Preissteigerungen bei den Fertigstel- lungsarbeiten der Bauvorhaben wie auch die derzeit gegebene Marktlage haben zu einer Verzögerung in der Realisierung von Projekten geführt“, lautete die Begründung. Die VMF-Gruppe plant nun ein Sanie- rungsverfahren in Eigenverwaltung. Dabei dürften Kleinanleger, die über Crowdin- vestments involviert sind, zumindest einen Teil ihres eingesetzten Geldes verlieren. Noch im vergangenen Herbst versuchte VMF über eine Anleihe frisches Kapital bei Investoren lockerzumachen (siehe Ausgabe 3/2023). Allerdings wurde die Emission später zurückgezogen, sodass in diesem Fall keine Anleger betroffen sein dürften. WOHNKOSTEN Sparen fürs Wohnen Laut einer Umfrage der Plattform Immobi- lienscout24 mit 1.000 Teilnehmern emp- findet etwa ein Drittel der Österreicher die Wohnkosten aktuell als „belastend“. Daher würden 56 Prozent Maßnahmen ergreifen, um sich das Wohnen leisten zu können. Vor drei Jahren war dies nur bei 41 Prozent der Fall. Besonders stark betroffen seien Unter-30-Jährige und Haushalte mit Kin- dern. Am häufigsten gespart werde bei diversen Anschaffungen, Ausgaben für Frei- zeitaktivitäten und bei den Kosten des täg- lichen Bedarfs. Bei Reisen und Urlauben sind die Österreicher hingegen großzügiger als im vergangenen Jahr. GEBÄUDEBEGRÜNUNG Neue Förderung Der Umweltausschuss des Wiener Gemein- derats verabschiedete kürzlich erweiterte Förderrichtlinien für die Gebäudebegrü- nung. Für die entsprechenden Maßnah- men an Fassaden und Dächern steuert die Stadt bis zu 30.000 Euro pro Projekt bei. Künftig wird zudem insbesondere die Ent- siegelung von Innenhöfen gefördert. CORUM Intensive Expansion Der französische Asset Manager Corum ist in Kauflaune. Nachdem seine drei Fonds- gesellschaften 2023 fast eine Milliarde Euro ausgegeben hatten, erwarben sie im ersten Quartal 2024 fünf weitere Gebäude für 300 Millionen Euro.Die langfristig vermieteten Gewerbeimmobilien befinden sich in Spa- nien, Schottland, Irland, Italien und Frank- reich. Die Einkaufsrendite beträgt laut Corum durchschnittlich 7,6 Prozent. FP FP FP FP FP FP Der City Tower Vienna befindet sich in zentraler Stadtlage in der Marxergasse unmittelbar beim Bahnhof Wien-Mitte. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Be- zirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Lessacher setzen sich für mehr Gebäudebegrünungen in Wien ein. NEWS & PRODUCTS Sachwerte FOTO: © MICHAEL HIERNER | CITY TOWER VIENNA, SPÖ I CHRISTIAN FÜRTHNER 42 fondsprofessionell.at 2/2024
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