FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024
BANKEN Econ stimmt für EU-Einlagensicherung Die Angst, dass österreichische Banken bei Schieflagen von Instituten in anderen Län- dern mitzahlen müssen, ist mit einem Beschluss auf EU-Ebene realer geworden. Mitte April stimmte der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments (Econ) für die Schaffung einer europaweiten Einlagensicherung. Gegen das Vorhaben hatten Bankenverbände star- ke Bedenken vorgebracht. Der Vorschlag sieht vor, dass nationale Einlagensiche- rungssysteme die Hälfte ihrer Gelder in einen gemeinsamen europäischen Topf fließen lassen. Fällt in einem Land eine Bank aus und können aus dem nationalen Sicherungsfonds die Kunden nicht voll ent- schädigt werden, soll der gemeinsame Topf angezapft werden. Gegen eine gemeinsame Einlagensicherung zu den aktuellen Bedin- gungen hatte sich zuletzt unter anderem Gottfried Haber, Vize-Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), ausgesprochen. Er warnte vor „gravieren- den Systemänderungen im Zusammen- spiel von Einlagensicherung und Abwick- lung“. Eine europäische Einlagensicherung könne es erst dann geben, wenn ein EU- weit „stimmiges Gesamtkonzept“ für eine bessere Finanzmarktstabilität existiert. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ KI-Potenzial noch nicht ausgeschöpft Auch wenn erste Banken Technologien für künstliche Intelligenz (KI) und maschinel- les Lernen (ML) bereits zur Optimierung von Kundenservice, Risikomanagement oder Betrugsprävention nutzen: Die meis- ten Institute haben nach einer aktuellen Studie von Amazon Web Services (AWS) und der Non-Profit-Organisation Qorus das Potenzial dieser Technologien bislang nur ansatzweise ausgeschöpft. Die Studie basiert auf einer globalen Befragung von über 100 Führungskräften aus dem Ban- kensektor. Die Ergebnisse zeigen, dass der KI-Einsatz Banken bedeutende Chancen bietet. Allerdings deckte die Studie eine große Lücke zwischen dem jetzigen KI- Einsatz der Banken und den künftigen Möglichkeiten auf. So planen 81 Prozent der Institute, KI innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre zu nutzen. Aktuell setzt aller- dings erst weniger als die Hälfte KI in diesem Bereich ein. FP FP OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber warnt vor „gravierenden Systemänderungen im Zusammenspiel von Einlagensicherung und Abwicklung“. NEWS & PRODUCTS Banken 38 fondsprofessionell.at 2/2024 FOTO: © LISI NIESNER | OENB, UNICREDIT BANK AUSTRIA , UNICREDIT BANK AUSTRIA , RAIFFEISENVERBAND SALZBURG , MERCK FINCK , MARCO GROB | PICTET GROUP Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.at Robert Zadrazil , bisher CEO der Unicredit Bank Aus- tria , übernimmt die neu geschaffene Position als Country Manager in Öster- reich. Er soll in seiner neuen Funktion die Unicredit in Österreich vertreten. Nachfolger von Zadrazil als Bank-Austria -Chef wird Ivan Vlaho , der zuletzt CEO der Unicredit Zagrebacka Banka war. Sein Amt als CEO der Zagrebacka Banka übergibt er an Dalibor Cubela. Der 71-jährige Sebastian Schönbuchner , Obmann des Raiffeisenverbandes Salzburg , hat nach 22 Jah- ren im Amt das Zepter an seinen bisherigen Stell- vertreter Erich Zauner über- geben. Der Senior-Teilhaber Renaud de Planta tritt zur Jahres- mitte 2024 aus dem Teil- habergremium der Pictet- Gruppe aus. Er soll Anfang 2025 in das Aufsichts- gremium der Gruppe wech- seln. Robin Beugels ist zukünf- tig als Chief Investment Officer für das Wealth Management von Hauck Aufhäuser Lampe aktiv. Er war zuvor in der Geschäfts- führung der Merck Finck A Quintet Private Bank.
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