FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024
BUNDESSCHÄTZE Wettbewerb für Bankprodukte Private Anleger können seit Ende April wie- der in österreichische Bundesschätze investie- ren.Es handelt sich umdie einzigeMöglich- keit für Endanleger,direkt vomStaat Bundes- wertpapiere zu kaufen. Anders als bei Staats- anleihen ist kein Wertpapierdepot nötig, für den Einzelnen fallen keine Spesen oder Kos- ten an.Die Veranlagung ist über die Bundes- schatz-Website direkt vomGirokonto weg ab 100 Euromöglich,eine Höchstveranlagungs- grenze gibt es nicht.Österreich wird von gro- ßen Ratingagenturenmit AA+ oder Triple A (Morningstar DBRS) bewertet und zählt zu den stabilsten Ländern der Welt. Das Geld gilt damit auch über 100.000 Euro hinaus als risikolos veranlagt (die Einlagensicherung bei Banken ist bis 100.000 Euro garantiert). Mit der Sicherheit der Kapitalgarantie geht einher, dass vorzeitige Rückgaben mit einer Pönale („Liquiditätskosten“) belegt sind.Die OeBFA zieht dann bei kürzeren Laufzeiten bis zu einem Jahr für jeden nicht mehr ver- anlagten Restmonat 0,05 Prozentpunkte vomZinssatz ab (das bedeutet also eine Ver- zinsung von 2,85 Prozent, wenn man eine mit drei Prozent verzinste Veranlagung drei Monate früher beendet). Beim vorzeitigen Ausstieg aus längeren Laufzeiten wird eine Berechnung nach tatsächlich veranlagten Tagen vorgenommen, wobei ein Schema gilt, das sehr frühe Ausstiege zinsmäßig un- rentabler macht, weil der Großteil der Zin- sen erst im zweiten Drittel der Laufzeit gut- geschrieben wird. Das volle Kapital sei aber in jedem Fall garantiert. Zur Auswahl stehen klassische und grüne Bundesschätze mit einer Zweckwidmung für nachhaltige Projekte. Momentan existie- ren bei klassischen Papieren Laufzeiten von einemMonat (3,5 Prozent Verzinsung jähr- lich), zwölf Monaten (3 Prozent) und zehn Jahren (2,5 Prozent pro Jahr). Im „grün“ ge- widmeten Bereich existieren Produkte für sechs Monate (3,25 Prozent pro Jahr) und vier Jahre (2,75 Prozent pro Jahr). Käufer müssen sich somit hier – wie momentan ge- nerell am Finanzmarkt – mit einer inversen Zinskurve auseinandersetzen. Die Bundes- schätze sollen nicht zuletzt den Wettbewerb unter den Banken ankurbeln, wie Finanz- minister Magnus Brunner bei der Vorstel- lung betonte. Österreichs Kreditinstituten wurde nachgesagt,dass sie die jüngsten Zins- anhebungen der EZB nur langsam an die Einlagenkunden weitergegeben haben. FP Finanzminister Magnus Brunner bei der Vor- stellung der neuen österreichischen Bundesschätze Ende April in Wien. NEWS & PRODUCTS Banken 36 fondsprofessionell.at 2/2024 FOTO: © BKA | WENZEL, ANADI BANK , BANKHAUS SPÄNGLER , BANKHAUS SPÄNGLER , ROBERT POLSTER | VOLKSBANKENAKADEMIE , ROBERT POLSTER | VOLKSBANKEN Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.at Milko Hascher wird im Vorstand der Anadi Bank als Chief Digital Officer arbeiten und damit die Digitalagenden des Instituts übernehmen. Hascher war zuvor seit 2002 bei der Crédit-Agricole-Gruppe. Jürgen Lindner stärkt das Family Office im Private Banking Team des Bank- hauses Spängler . Er ver- fügt über 20 Jahre Erfah- rung in der Investmentin- dustrie. Er wechselt vom Fintech 21finance. Nikolaus Waltl ergänzt das Team des Bankhauses Spängler in Kitzbühel. Er absolvierte die Ausbildung zum Anlageberater an der Volksbank Akademie und war über zehn Jahre in der Volksbank Wien tätig. Die Volksbanken haben mit Sonja Schörgenhofer eine neue Bereichsleiterin für ihren Marken- und Kommunikationsauftritt be- rufen. Schörgenhofer kommt aus der Beauty- und Kos- metikbranche. Sonja Berger ist die neue Geschäftsführerin der Volksbank Akademie . Sie folgte damit auf Barbara Czak-Pobeheim. Berger war zuletzt neun Jahre an der IMC Fachhochschule Krems aktiv.
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