FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024

wir stationär. Da sieht man, dass die Ziel- gruppe die Filiale annimmt. Wie wichtig die stationäre Bank ist, zeigt auch die Dis- kussion über die Bargeldversorgung. Wir haben das größte zentral geführte Netz im Land mit rund 360 eigenen Filialen und über 1.340 Postpartnern, also mit 1.700 sta- tionären Outlets. Und wir machen ja auch die Bargeldentsorgung für KMU-Betriebe (Abholung der Tageslosung, Anm.). Bekommt man in der Filiale dann auch Leistungen wie eine Fondsberatung, oder bleibt dieses Geschäft beratungsfrei? Das bleibt vorerst beratungsfrei. Im vierten Quartal konsolidieren wir die Technik, und 2025 wird das Wertpapierangebot erweitert. Da kommen zu den Fonds Instrumente wie Aktien, Anleihen und ETFs dazu. 2025 kommt ein vollesWertpapierdepot? Ja.Wenn wir das abgeschlossen haben, wer- den wir über Beratungslösungen entschei- den. Es wird eher ein Videoberatungscenter werden.Wir werden nicht in allen Filialen Beratung anbieten können. Die Videoberatung ist rein für das Wert- papiergeschäft gedacht? Wir bauen das gerade auf und wollen über Video alle Produkte beraten, auch Kon- sum- und Wohnbaukredite oder andere Kundenrückfragen, wo wir unseren statio- nären Vertrieb unterstützen. So können wir Experten dazuholen, wenn es um Spezial- wissen geht, das wir in der großen Fläche einfach nicht vorhalten können. Sie kommen aus der RLB NÖ-Wien, die Kryptowährungen anbietet und einen Robo- Advisor hat. Wie offen ist da die bank99? Kryptowährungen sind momentan nicht unser Fokus. Erst zehn Prozent unserer Kunden haben ein Wertpapierinvestment. Wir fokussieren uns einmal darauf, unseren Kunden das Thema Pensionsvorsorge nä- herzubringen, besonders den kontinuierli- chen Vermögensaufbau über Sparpläne. Für die Beratung wurden wir gerade von der Gesellschaft für Verbraucherstudien, ÖGSV, ausgezeichnet. Zum Robo-Advisor: Den habe ich damals für den Raiffeisensek- tor implementiert; eine White-Label-Lö- sung mit Scalable. Dort ist Blackrock betei- ligt.Wir kooperieren ja bei unserer „Vermö- gensanlage99“ bereits mit Blackrock. Sie managen für uns vier Risikoprofile. Das ist schon ein vermögensverwaltender Ansatz. Die vier Blackrock-Portfolios gibt es seit zwei Jahren. Wie laufen sie? Sehr gut! Wir kommen schon auf 500 Mil- lionen Euro an Assets und an die 26.000 Kundinnen und Kunden, die sich darauf verlassen können, dass ihrer Risikoneigung entsprochen wird. Ich sehe es als Vorteil, dass wir nicht direkt an eine KAG ange- bunden sind, deren Produkte wir platzie- ren müssen. Die Security KAG der Minderheitseigentü- merin Grawe macht da keinen Druck? Nein, wir können unseren Kunden aus einer freien Palette Produkte anbieten. Ich denke, wir haben ein sehr kompetitives Angebot. Auch preislich. Es gibt keine Depotgebühr, nur transaktionale Kosten von 1,49 Prozent für Kauf und Verkauf, für Ansparpläne überhaupt nur 0,99 Prozent. » Wir bauen das gerade auf und wollen über Video alle Produkte beraten. « Patricia Kasandziev, bank99 b b FOTO: © GÜNTER MENZL fondsprofessionell.at 2/2024 229

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