FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024

von der Kundenseite mit der Anforderung konfrontiert, ein Produkt anzubieten, das eine CO 2 -Zielsetzung hat, dessen Struktur aber nicht wesentlich vom globalen Aktien- markt abweicht“, so Kober. Hintergrund: Die Security KAG gehört zumGrawe-Kon- zern und managt auch Strategien für die Grawe-Versicherung. Es muss also ein Port- folio her, das den breiten Markt abbildet, dessen Titel aber trotzdem weniger Treib- hausgase verursachen als der Durchschnitt. In einer rund 50-seitigen Studie hat die Security KAG die Möglichkeiten ausgelotet und ist bei den extrem hohen Unterschie- den in den einzelnen Sektoren fündig ge- worden: Im Durchschnitt dürften die glo- balen Börsenunternehmen ihren CO 2 -Aus- stoß bis 2050 um gut ein Viertel reduzie- ren. Sektoren wie die Industrie schaffen zwar nur eine viel geringere Reduktion, das jedoch nur in der Gesamtbetrachtung. In- dividuell sind zahlreiche Industriebetriebe zu finden, die bald nur noch 40 Prozent des heutigen Ausstoßes verbrauchen wer- den. Ähnlich ist das am Energiesektor. Die- ser wird als Einziger 2050 mehr Treibhaus- gase ausstoßen als heute. Dennoch gibt es auch hier Titel, die eine Halbierung ihrer Emissionen schaffen dürften. Umgekehrt sieht man in der eher unverdächtigen IT- Branche viele Unternehmen, die ihre Emis- sionswerte vervielfachen werden. „Wir finden es zum Beispiel nicht ziel- führend, Stahl, das für die globale Wirt- schaft so wichtig ist, aus einem globalen Portfolio zu verbannen.Wir wollen aber in den jeweiligen Branchen die Unternehmen Daniel Kupfner, Security KAG: Sektoren wie die Stahlbranche von vornherein auszuschließen, werde einem globalen Portfolio nicht gerecht. Alfred Kober, Security KAG: „Man hat gesehen, dass ESG-Fonds von der allgemeinen Marktent- wicklung abweichen.“ Hauptsächlich indirekte Emissionen Scope-3-Emissionen machen den größten Teil aus. Wo wird wirklich das meiste CO 2 ausgestoßen? Nicht direkt bei der Produktion, sondern in den vor- oder nachgelagerten Prozessen: Was bei den Zulieferern oder in der Entsorgung passiert, ist so richtig schädlich fürs Klima. Dazu gibt es aber leider die wenigsten Daten. *CO2-Äquivalente,dazuzählenauchTreibhausgasewieMethan Quelle:SecurityKAG |MSCI, ISSESG 0 5.000.000.000 10.000.000.000 15.000.000.000 20.000.000.000 25.000.000.000 30.000.000.000 35.000.000.000 40.000.000.000 45.000.000.000 Scope 3 – Indirekte Emission in der Wertschöpfungskette Scope 2 – Indirekte Emission durch Energielieferanten Scope 1 – Direkfreisetzung von Treibhausgasen Scope 1, 2, 3 kumuliert Tonnen CO2- Äquivalente* Rohstoffe IT Nicht-Basiskonsumgüter Finanz Gesundheit Kommunikationsdienstleister Immobilien Industrials Basiskonsumgüter Versorger Energie » Man hat gesehen, dass ESG vom Markt abweicht. Das wollen die meisten nicht. « Alfred Kober, Security KAG VERTRIEB & PRAXIS ESG-Studie 196 fondsprofessionell.at 2/2024 FOTO: © SECURITY KAG (2)

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