FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2024
Siegfried Prietl ist seit dem vergangenen Jahr Head of Sales Partner Channel bei der Unicredit Bank Austria . Im Gespräch erklärt der Finanzierungsprofi, welche Neuerungen es in diesem Jahr für die externen Vertriebspartner der Bank geben wird. N achdem das Bank Austria Finanz- service (BAF) im vergangenen Jahr die Wertpapierkonzession aufgegeben hat, wurde das verbliebene Finanzierungs- geschäft in die Unicredit Bank Austria integriert. Dort wird es weiterhin vom ehe- maligen BAF-Geschäftsführer und jetzigen Head of Sales Partner Channel Siegfried Prietl betreut. Welche Auswirkungen die Schließung des Haftungsdachs auf das Kreditgeschäft mit externen Vermittlern hatte und welche Neuerungen für dieses Jahr noch geplant sind, erklärt Prietl im Interview. Herr Prietl, das Bank Austria Finanzservice hat im vergangenen Jahr – sehr zur Über- raschung der Marktteilnehmer – dasWert- papiergeschäft eingestellt. Hatte dieser Schritt Auswirkungen auf die Kooperatio- nen imFinanzierungsbereich? Und wie hat sich das Finanzierungsgeschäft imvergan- genen Jahr insgesamt entwickelt? Sieht man sich die Zahlen der National- bank an, so lag das jährliche Neugeschäft im Bereich der Hypothekarkredite in den vergangenen Jahren im Schnitt bei zirka 22 Milliarden Euro. Im Vorjahr gab es dann einen massiven Einbruch von 55 Pro- zent. Wir konnten unseren Anteil am „Kuchen“ in dieser schwierigen Phase um 20 Prozent steigern. Dies spiegelt sich auch im Bereich der Kooperationspartner wider: Hier konnten wir im Jahresvergleich 2023 auf 2024 unseren Marktanteil von 80 auf 84 Prozent steigern. Das bedeutet, dass 84 Prozent der aktiven Gewerbescheininhaber im Bereich der Kreditvermittlung mit uns zusammenarbeiten. Es zeigt sich also, dass wir gerade im herausfordernden Jahr 2023 mit unserem Angebot und Service über- zeugen konnten. Im vierten Quartal 2023 konnten wir bei den Vertriebspartnern etwa mit demAngebot punkten, innerhalb von drei Jahren ohne Zusatzkosten von einer fixen auch wieder auf eine variable Verzinsung zu wechseln, falls die Zinsen deutlich fallen sollten. Die Überführung des Kreditgeschäfts von der BAF zur Bank Austria war aus Ihrer Sicht also der richtige Schritt? Die Entscheidung, den Bereich direkt aus der Bank heraus zu betreuen, war mit Sicherheit sinnvoll. Wir können nun auch das Know-how der Experten im Bereich Mobile Banking oder auch aus dem Digi- talisierungsteam für uns nutzen. Dadurch können wir die Entwicklungen deutlich beschleunigen. Zum Beispiel muss die Unterschrift eines Bau- und Wohnkredit- vertrags nicht mehr in einer Filiale statt- finden, wo man einen Termin braucht und extra hinfahren muss, sondern kann nun über die MobileBanking App durchge- führt werden. Über die App kommen wir so auch unserem Hauptziel näher: die gesamte Abwicklung von der Unterschrift bis zur Überweisung innerhalb von fünf Tagen zu bewerkstelligen. Für die Vertriebspartner gibt es bereits seit einigen Jahren eine eigene App für Immo- bilienkredite. Das Ziel war hier immer, alle Anträge über die App abzuwickeln. Konnte dieses Ziel erreicht werden? „Die KIM-Verordnung wird nicht ganz verschwinden“ » 84 Prozent der aktiven Gewerbescheininhaber im Bereich der Kredit- vermittlung arbeiten mit uns zusammen. « Siegfried Prietl, Bank Austria VERTRIEB & PRAXIS Siegfried Prietl | Bank Austria Vertriebspartner Service 186 fondsprofessionell.at 2/2024
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