FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2024
legt, sogenannte Collaterals. Oft handelt es sich dabei um Anleihen. „Der Zinsertrag auf das Collateral ist ein wichtiger Bestand- teil der Rendite“, hält Frech fest. In der Niedrigzinsära verschwand dieser Beitrag weitgehend. Mit der Zinswende kehrte er aber wieder zurück. Rein ins Gold Einen Bogen um den Terminmarkt schlägt dagegen Incrementum. „Wir inves- tieren mit dem All Seasons Fund nicht in Rohstoff-Futures“, sagt Schiefen. „Der Ter- minmarkt ist ein Spielplatz für Hedge- fonds.“ Damit werde er eher von Trends und quantitativen Faktoren getrieben als von fundamentalen Überlegungen. Die Liechtensteiner decken Edelmetalle über börsengehandelte Produkte (ETCs) sowie über Aktien der Produzenten ab. Die Vermögensverwalter von Mack & Weise wiederum halten in ihrem Publi- kums-AIF M&W Privat einen Anteil von 30 Prozent an physischemGold und Silber sowie weitere 30 Prozent indirekt über physisch besicherte Edelmetallindexfonds. „Dies ergänzen wir durch Gold- und Silber- minenbetreiber“, berichtet Schnabel. Der M & W Capital als UCITS-Fonds wiede- rum setzt vor allem auf Edelmetallaktien. Den Rohstoffsektor sehen die Portfolio- manager von Mack & Weise als massiv unterbewertet an. „Auch mit Blick auf den hohen Materialbedarf für die Umsetzung der Energiewende erscheint die Branche günstig“, sagt Schnabel (siehe auch das Interview mit Blackrock-Manager Evy Hambro ab Seite 100). Angesichts der Euphorie rund um die großen Technologie- konzerne erscheine es durchaus sinnvoll, in den Bergbausektor zu investieren. „Denn man sollte das kaufen, was keiner haben will“, meint Schnabel. Der Analyst betont aber auch: „Wir sind nicht mit der Roh- stoffbranche verheiratet. Wenn einmal um die Bergbauindustrie ein Hype entbrannt ist, dann werden wir uns davon auch wie- der trennen und nach anderen unterbewer- teten Branchen Ausschau halten.“ Günstig bewertet Auf die Bewertung achtet auch das Schweizer Haus Quantex. „Bergbauaktien stehen bei uns völlig unabhängig von der Rohstoffallokation und entspringen viel- mehr unserer Value-Ausrichtung“, sagt Frech. So seien Rohstoffaktien 2020 sehr günstig gewesen, „da Anleger diesen Sektor im Zuge des Nachhaltigkeits-Hypes mie- den“, so der Portfoliomanager. Gerade zu Beginn des Inflationsschubs 2021 seien zudem Ölaktien sehr günstig gewesen, „da niemand an eine Zukunft für fossile Ener- gieträger glaubte“. Mit Russlands Ein- marsch in die Ukraine kam die Energie- krise – und die Aktienkurse stiegen. Konstante Ergänzung Verteilung der Anlageklassen im Lansdowne Endowment Die Boutique Lansdowne Partners betrachtet Rohstoffe und Gold getrennt. *KombinationausSchwellenländer-,Hochzins-undWandelanleihen |Re-Allokation:Mai/Juni jedesJahr Quelle:LansdownePartnersAustria 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2023 2022 2021 2020 2019 Aktien Anleihen (gemischt)* Cat- Bonds Anleihen (solide) Absolute Return Rohstoffe Gold Festgeld Auf Minenaktien umgeschwenkt Verteilung der Anlageklassen im M & W Capital Nach der Finanzkrise verabschiedeten sich die Vermögensverwalter von Mack & Weise bei ihrer UCITS-Strategie von Anleihen. Quelle:Mack&Weise 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % ’24I I I I ’20I I I I I ’15I I I I I ’10I I ’08 Edelmetall- minenaktien Uran- aktien Edel- metalle Fonds Anleihen Derivate Kasse » Der Rohstofftermin- markt ist ein Spielplatz für Hedgefonds. « Hans Günter Schiefen, Incrementum MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 66 fondsprofessionell.at 1/2024 FOTO: © INCREMENTUM
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=