FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2024

Heuser: Bei allem Respekt für Historie und Leistung des 2015 verstorbenen Gründers Frank Lingohr: Viele Marktteilnehmer hät- ten eine Gesellschaft wie Lingohr aber eher als Restrukturierungsfall eingestuft. Sporleder: Wenn Sie damit die Entwicklung des insgesamt verwalteten Fondsvolumens nach der Finanzkrise ansprechen, dann ist ein Begriff wie „Restrukturierungsfall“ wohl nicht ganz von der Hand zu weisen. Man sollte aber nicht vergessen, dass das Unternehmen zwischenzeitlich ein Volu- men von mehr als zehn Milliarden Euro sowohl für private wie auch für eine Reihe von institutionellen Investoren verwaltet hat, unter anderem aufgrund einer zuneh- menden Nachfrage seitens großer institu- tioneller Investoren. Detlef Glow: Nach 2011 und der jahrelang anhaltenden Schwäche des Value-Invest- ments sind die verwalteten Assets dann aber doch deutlich zurückgegangen. Sporleder: Zugegeben: Vor dem Erwerb von Lingohr und Partner durch die Amauris Invest war gerade noch eine Milliarde Euro übrig. Inzwischen sind wir aber bereits wieder bei knapp 1,6 Milliarden Euro, die wir mit Lingohr Asset Management ver- walten. Das zeigt mir, dass unser Konzept aufgeht. Darüber hinaus möchte ich aber eines unterstreichen: Es ging von Anfang an nicht um ein simples Einsammeln von Assets, sondern um die Erhaltung einer nach wie vor aussichtsreichen und erfolg- versprechenden Anlagestrategie, aber auch um den Erhalt eines professionellen Teams und einer besonderen Produktqualität. Denn unsere Gesellschaft ist mittlerweile » Ich war noch nie ein Freund von sehr hohen Multiples, sprich Bewertungen von Aktien. « Harald Sporleder, Lingohr AM Harald Sporleder (rechts), Chefstra- tege von Lingohr Asset Manage- ment , im gemeinsamen Analysege- spräch mit Detlef Glow (Mitte) und Hans Heuser in der Düsseldorfer Niederlassung des Unternehmens. fondsprofessionell.at 1/2024 53 FOTO: © ANDREAS ENDERMANN

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