FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2024

Comeback des Bonus Laut aktuellen Daten nehmen Bonuszahlungen im Bereich der Bankgehälter wieder zu. Aber auch die sogenannte „nichtmonetäre Vergütung“ rückt in den Fokus der Institute. D avon können heimische Banker nur träumen: Die US-Bank JP Morgan Chase erhöhte kürzlich das Gehalt von Jamie Dimon auf 36 Millionen US-Dollar. Der Vorstand bewilligte dem CEO der Bank ein Grundgehalt von 1,5 Millionen US-Dollar und eine leistungsabhängige Vergütung von 34,5 Millionen US-Dollar. Im Fall von JP Morgan Chase sprechen wir, gemessen an der Bilanzsumme, von der fünftgrößten Bank der Welt, außerdem sind Bonuszahlungen in den USA häufiger als in Europa Teil der Managervergütung. Hierzulande kam es im Nachgang der Finanzkrise aufgrund von regulatorischen Vorschriften sogar zu einem Rückgang im Bereich der variablen Vergütungen. 2014 betrug der Anteil jener Bankangestellten in Österreich, die eine variable Vergütung erhielten, noch 65 Prozent. 2021 lag der Vergleichswert bei 44 Prozent.Dieser Trend könnte sich nun allerdings wieder umkeh- ren: Diesen Schluss lassen zumindest aktuelle Zahlen des internationalen Con- sultingunternehmens Deloitte für Öster- reich zu. Die Experten sammeln seit den 1990ern umfangreiche Daten zur Gehalts- entwicklung bei Österreichs Banken, und Pia Stelzhammer, Managerin Human Capital bei Deloitte in Wien, sieht derzeit, dass wieder mehr Personen eine variable Vergütung erhalten. „Aktuell liegt der Wert wieder über 50 Prozent, allerdings ist die durchschnittliche Höhe der Bonuszahlung etwas zurückgegangen.“ Den Grund für diesen Trendbruch sieht Stelzhammer vor allem in der Tatsache, dass variable Systeme in der Pandemiezeit oft nicht zum Tragen gekommen sind, da gewisse Ziele und Kennzahlen nicht erreicht wurden. „Nun erreichen die meisten Banken wieder ihre Zahlen, und Bonuszahlungen können wie- der stattfinden. Wir wissen aber auch aus Gesprächen mit einzelnen Banken, die in den letzten Jahren auf Bonuszahlungen ver- zichtet haben, dass es bei diesen nun wie- der Überlegungen gibt, variable Systeme einzuführen. Wir gehen also davon aus, dass sich hier in den nächsten zwei Jahren einiges tun wird“, so die Expertin. „Nichtmonetäre Vergütung“ Neben den Bonuszahlungen rückt aber auch ein anderes Thema verstärkt in den Mittelpunkt; die Rede ist von der soge- nannten „nichtmonetären Vergütung“. Ban- ken müssen sich schließlich ins Zeug legen, um Nachwuchskräfte zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter bei Laune zu hal- ten. Jenseits des Gehalts schnüren sie daher zunehmend Gesamtpakete mit Angeboten wie Mobilität, Homeoffice, mobilem Ar- beiten, Sabbaticals, Gesundheits- und Fit- nessprogrammen oder Weiterbildungsmaß- nahmen. Dabei gehen die Banken laut Stelzhammer nun deutlich selektiver vor. Während die Angebote bisher eher im » Nun erreichen die meisten Banken wieder ihre Zahlen, und Bonus- zahlungen können wieder stattfinden. « Pia Stelzhammer, Deloitte Nach den schwierigen Pandemie- jahren gewinnt die variable Vergütung nun wieder an Bedeutung. Zudem stehen „nichtmonetäre Vergütungen“ bei den Banken zunehmend im Mittelpunkt. BANK & FONDS Bankgehälter 258 fondsprofessionell.at 1/2024 FOTO: © STOCKFOTOS-MG | STOCK.ADOBE.COM

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