FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2024

Millionen Kunden. In den vergangenen Monaten ist die Zahl der monatlich akti- ven Nutzer aufgrund der Kursbewegungen natürlich stark angestiegen. Die Frage ist auch, wie relevant solche Partner für das Bitpanda-Geschäft sind. Natürlich ist unser Hauptgeschäft die eige- ne Plattform. VomGesamtumsatz her ist es ein kleinerer Anteil. Aber für uns ist das ein langfristiges Thema. Weil wir eben sehen, dass nicht jeder Kunde direkt zu einer Kryptoplattform gehen wird, sondern das lieber über die Bank oder den Vermö- gensverwalter machen will. Seit Kurzem gibt es „Bitpanda Wealth“ für vermögende Kunden. Wofür brauchen die eigene Berater? Vermögende wurden in den letzten Jahren eigentlich allein gelassen.Wer mit Interesse an der Assetklasse Krypto zum Finanzbera- ter gegangen ist, hat oft gehört: „Mach es bitte selbst.“Wir haben auf unserer Privat- kundenplattform immer User gesehen, die eigentlich keine klassischen Privatkunden waren, sondern High-Net-Worth Indivi- duals (HNWIs, Anm.), Vermögensverwal- tungen, Family Offices oder Stiftungen quer durch Europa. Ihnen helfen die Bitpanda-Wealth-Kundenbetreuer bei der Abwicklung, oder informieren aktiv über den Markt. Im deutschsprachigen Raum gab es das bisher nicht. Da herrscht aber starke Nachfrage. Seit wir das angekündigt haben, sehen wir hohes Interesse. Wo liegen die Herausforderungen in die- sem Bereich? Kunden, die in den Markt mit Volumina von mehreren Millionen Euro einsteigen, möchten zum Beispiel durch die hohe Summe natürlich den Markt nicht bewe- gen. Und sie wollen einen guten Preis.Wir haben einen OTC-Desk (Over the Counter, außerbörslich), wo größere Ordervolumina zu sehr günstigen Konditionen abgewickelt werden können.Hier sind auch Investoren richtig, die schon vor Jahren eingestiegen sind und nun hohe Wertbestände haben, die sie verkaufen wollen. Wir wollen für diese Kundengruppe die Services einfach, bequem und persönlich abwickeln. Wie vieleWealth-Berater hat Bitpanda? Wir sind derzeit ein Team von fünf Perso- nen und stellen laufend ein. Betreiben Sie imWealth-Bereich Akquise, oder kommen die Kunden zu Ihnen? Wir sind aktiv. Aber weniger werblich, es geht mehr darum, bei relevanten Veran- staltungen Kompetenz aufzuzeigen. Es ist schon so, dass uns viele selbst ansprechen. Da stellt sich die Frage, ob Sie auch mit gewerblichen Vermögensberatern zusam- menarbeiten, die Ihnen Geschäft zutragen? Wir sind 2014 entstanden, eine Zeit, in der es für Kryptowährungen keine Infrastruk- tur gab. Wir mussten in den letzten zehn Jahren immer alles selbst bauen; Verwahr- systeme, Handels- und Preissysteme und alle Services, die es benötigt, um voll regu- liert und sicher zu operieren. Unsere Platt- form können wir sehr vielseitig einsetzen; für Private, Vermögende, Verwalter und sicherlich in Zukunft auch für weitere Vertriebspartner. Es gibt nichts Konkretes, aber die Möglichkeit besteht. Wie schnell könnte das gehen? Da sind wir extrem offen.Wir machen sol- che Projekte gern zusammen mit jeman- dem, der mit einem konkreten Interesse kommt. Man kann Kundenprobleme nur mit realen Bedürfnissen vor Augen lösen. Wir wollen nichts bauen, von dem nur wir glauben, es könnte funktionieren. In den USA oder der Schweiz investieren auch Pensionskassen oder Versicherungen in Kryptowährungen. Gibt es Nachfrage großer Player aus Österreich? » Unsere Plattform kön- nen wir sehr vielseitig einsetzen; (…) sicher in Zukunft auch für weitere Vertriebspartner. « Lukas Enzersdorfer-Konrad, Bitpanda FOTO: © GÜNTER MENZL BANK & FONDS Lukas Enzersdorfer-Konrad | Bitpanda 250 fondsprofessionell.at 1/2024

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