FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2024

rem Primärkonto weg in Bitcoin, Ethe- reum oder andere Assets. Der Vorteil ist ja, dass ein RLB-Kunde jetzt nicht mehr Geld vom Gehaltskonto auf Bitpanda oder eine andere Plattform überweisen muss, bevor er dort investieren kann. Erstaunlich, dass gleich so hohe Trades gemacht werden. Man könnte meinen, die RLB-Kunden seien eher konservativ und testeten zuerst mal ab. Da haben einige offenbar schon gewartet? Die Early Adopters haben Kryptowährun- gen schon früh direkt über Plattformen ge- kauft. Unsere Einbettung in die Raiffeisen- Banking-App Mein Elba holt jetzt die Kun- den ab, die zurückhaltender waren oder die nicht zu einem anderen Anbieter gehen wollten. Sie können in My Elba jetzt nicht nur ab einem Euro in Kryptowäh- rungen investieren, sondern genauso in Aktien oder ETFs. Das funktioniert über Derivate, die bei uns mit echten Werten hinterlegt sind. Auch Rohstoffe und Edel- metalle kann man auf diese Weise kaufen. Die RLB hat das ja nicht nur gemacht,weil sie Kryptowährungen anbieten wollte, son- dern auch, um Kunden, die heute noch nicht veranlagt sind, einen sehr einfachen Zugang zu all diesen Assetklassen zu legen. Ein Kryptounternehmen schafft es also, Kunden in Aktien oder ETFs zu bringen, die seit Jahren im traditionellen Setting nicht von der Veranlagung überzeugt werden konnten. Eine respektable Leistung. Dank Blockchain geht was weiter … (Lacht.) Tatsächlich sehen wir, dass sehr viele Bitpanda-Kunden bei uns zum aller- ersten Mal Geld veranlagen. Sie haben da- vor noch nie Aktien oder ETFs gekauft. Vom Risikogedanken her macht es auf den ersten Blick keinen Sinn, dass ich in eine Hochrisikoklasse gehe, ohne davor etwas Konservativeres auszuprobieren.Wir haben aber in Befragungen herausgefunden, dass es genau die Technologie ist, die diese Kunden anzieht: Unsere Investments sind extrem einfach zugänglich. Ich kann ab einem Euro anteilig etwas kaufen – und zwar 24 Stunden, sieben Tage die Woche; es ist dann sofort in meinem Eigentum. Das schätzen Beginner sehr. Wenn ich an der Börse außerhalb der Handelszeiten eine Order aufgebe, muss ich warten, bis sie im Depot ist. Eigentlich irre, dass das 24/7-Argument zählt. Aktien oder ETFs kauft man ja im Normalfall mit einem längeren Horizont, da sollte es doch egal sein, ob die Entschei- dung erst nach dem Wochenende einge- bucht wird. Was steht da dahinter? Ich glaube, dahinter steht auch, dass der einfache Einstieg den Kunden die Angst nimmt. Wir wirken generell nicht so ab- schreckend wie „der Kapitalmarkt“, bemü- hen uns um userfreundliche Informatio- nen. Über unsere Bitpanda Academy wird alles von der Technologie bis zur Markt- dynamik verständlich erklärt. Bitpanda hat über Bankkooperationen theo- retisch zu 25Millionen Kunden Zugang.Wie viele davon handeln tatsächlich aktiv, und wie hoch sind die Assets under Manage- ment über diese Partnerschaften? Das geben wir nicht bekannt. Es sind 25 » Die RLB hat das ja nicht nur gemacht, weil sie Kryptowährungen anbieten wollte, sondern auch, um Kunden, die heute noch nicht veranlagt sind, einen sehr einfachen Zugang zu legen. « Lukas Enzersdorfer-Konrad, Bitpanda FOTO: © GÜNTER MENZL fondsprofessionell.at 1/2024 249

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