FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2024

Jahres endspurt Am investitionsbedingten Gewinnfreibetrag führt für Selbstständige kein Weg vorbei. Für die Beratung bleibt dieses Geschäft jedoch anspruchsvoll. E s liegen die letzten Wochen des Jahres vor uns, und für Reinhard Magg, Geschäftsführer des Haftungsdachs Finanz- admin, beginnt der Jahresendspurt. In die- ser Zeit geht es für die angeschlossenen Vertriebspartner auch darum, das Geschäft mit den sogenannten Paragraf-14-Fonds zu forcieren. „Noch hält sich das Geschäft im Zusammenhang mit dem Gewinnfreibe- trag in Grenzen, aber es nimmt Fahrt auf. Viele Selbstständige warten noch auf die Auskunft ihres Steuerberaters, wie viel die- ses Jahr imRahmen des investitionsbeding- ten Gewinnfreibetrags investiert werden darf“, so Magg. Sobald diese Information vorliegt, beginnt die Arbeit des Vermögens- beraters. Dabei eröffnet sich die Chance, den Kunden nicht nur steuerlich zu entlas- ten, sondern auch dessen langfristige Ver- mögensbildung zu unterstützen. Ange- sichts der großen Auswahl an geeigneten Produkten gestaltet sich die Selektion der Fonds allerdings gar nicht so leicht. Insge- samt 94 offene Investmentfonds stehen ne- ben etlichen anderen Produkten zur Wahl. Freilich könnte man argumentieren, der Steuervorteil sei bereits derartig groß – im Maximalfall kann die Steuerlast bei einer Behaltefrist von vier Jahren um bis zu 20.725 Euro reduziert werden, wie die Experten der Wertpapierfirma Froots vor- rechnen –, dass bei der Produktauswahl kein großes Fingerspitzengefühl notwendig sei. Zudem handelt es sich bei den Fonds durchwegs um konservative Produkte, die den strengen Regeln der Abfertigungsrück- stellung entsprechen müssen. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass auch hier eine ge- wisse Streuung sinnvoll ist und das Know- how des Vermögensberaters durchaus eine entscheidende Rolle spielen kann. LLB Semper Real Estate Jene Anleger, die in den vergangenen Jahren den investitionsbedingten Gewinn- freibetrag vorrangig in den offenen Immo- bilienfonds LLB Semper Real Estate inves- tiert haben, mussten dies nun schmerzhaft am eigenen Leib erfahren. Bekanntlich hat der Fonds per Ende Oktober 2023 die Anteilsrücknahme für zwölf Monate aus- gesetzt. Als Grund wurden hohe Abflüsse und damit einhergehende Liquiditätseng- pässe genannt. Hoffnungsvoll blickten die Anleger daher auf den 19. Oktober 2024 und wurden wieder enttäuscht: Das Ma- nagement des Fonds hat die Aussetzung der Rücknahme noch einmal um bis zu weitere zwölf Monate verlängert – für den Vertrieb eine äußerst unangenehme Sache, wie auch Magg bestätigt. Vor allem für Unternehmer, die bereits die Behaltefrist von vier Jahren mit dem Produkt über- schritten haben und nun die Liquidität bräuchten, kommt die neuerliche Verlän- » Das ist natürlich ein Thema, wir werden aber erst sehen, wie sich das auf das Jahresendge- schäft auswirken wird. « Reinhard Magg, Finanzadmin Das Jahresende naht – und Vermö- gensberater können das Wertpapier- geschäft auch dieses Jahr wieder über den investitionsbedingten Gewinnfreibetrag noch einmal deutlich aufbessern. STEUER & RECHT §-14-Fonds 254 fondsprofessionell.at 4/2024 FOTO: © DILOK | STOCK.ADOBE.COM

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