FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2024

wicklungen und Beobachtungen, die auch für ihre Kollegen interessant sein könnten. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, Wissen über unsere gesamte Plattform hin- weg zu teilen. Unsere Hoffnung ist, dass möglichst viele dieser Erkenntnisse den Weg aus solchen Meetings in die Praxis fin- den. Mit Blick auf das Personalmanage- ment hatten wir bislang vier unterschied- liche Programme für Hochschulabsolven- ten: eines für Aktien, eines für Anleihen, eines für den Multi-Asset-Bereich und eines für Quant-Analysten.Die haben wir zusam- mengelegt.Wer bei uns einsteigt, lernt nun alle Assetklassen kennen – und kann schließlich dort starten, wo es für beide Seiten am besten passt.Mit Blick auf die IT sind wir noch bei der Bestandsaufnahme, also bei der Frage, welche Anforderungen es gibt und wie sich die Infrastruktur opti- mieren lässt. Der Name ThorstenWinkelmann fiel vorhin schon. Er erwähnte in einem Interviewmal, Sie seien es gewesen, der ihn angespro- chen und schließlich davon überzeugt hat, mit einigen Kollegen von Allianz Global Investors zu AB zu wechseln. Stimmt das? Ja, das war eine lange „Romanze“ (lacht) . Wir halten immer Ausschau nach Teams, die unsere Expertise ergänzen. Dabei ach- ten wir auf vier Punkte: Sie müssen erstens einen guten Track Record aufgebaut ha- ben. Diese gute Performance muss zwei- tens das Ergebnis eines robusten Invest- mentprozesses sein, also durch Können statt durch Glück erreicht worden sein. Drittens ist wichtig, dass die handelnden Personen zu unserer Unternehmenskultur passen. Und viertens muss sich die Anbin- dung des Teams natürlich auch ökono- misch für uns rechnen. Teil meiner Aufga- be ist es, solche Kandidaten zu treffen. Vor etwa drei Jahren, damals noch als Head of Equities, haben wir uns nach Managern mit Expertise bei globalen und euro- päischen Wachstumswerten umgeschaut. Value-Fonds für diese Regionen hatten wir schon, Growth-Strategien fehlten uns aber noch. Also habe ich mich mit Thorsten auf einen Kaffee getroffen, als er zufällig ohne- hin in New York war. Dem folgten viele weitere Gespräche, bis wir uns schließlich in allen Punkten einig waren und er zu Jahresbeginn gemeinsammit vier Kollegen zu uns kam. Und was soll ich sagen? Wir sind begeistert, was das Team hier schon geleistet hat. Unsere Erwartungen wurden wirklich übertroffen. Mit dem Winkelmann-Team hat AB nun erstmals Portfoliomanager in Frankfurt. Fiel Ihnen die Entscheidung, dies zu ermög- lichen, leicht, weil es heutzutage sowieso keine Rolle mehr spielt, von wo aus man arbeitet? Oder war es eher ein Zugeständ- nis, weil Sie das Team unbedingt an Bord holen wollten? Als globaler Asset Manager arbeiten wir seit vielen Jahren in weltweit verteilten Teams. Dennoch fallen solche Entscheidungen heute leichter, weil Videokonferenzen zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Aller- dings war es durchaus mit Aufwand für uns verbunden, Portfolios nun auch von Frank- furt aus zu managen, denn wir benötigten dafür eine Gesellschaft mit entsprechender Lizenz innerhalb der Europäischen Union. Diese haben wir in Irland gegründet, das Frankfurter Büro fungiert als Niederlassung. Thorsten und seine beiden Kollegen, die von hier aus arbeiten, sind regelmäßig in London und New York und daher schon gut vernetzt. Zwei weitere Mitglieder des Teams sitzen ohnehin in London. Sie verantworten auch den Responsibility- Bereich von AB. Abseits der üblichen Ansät- ze, die Asset Manager dieser Größe mit Blick auf die nachhaltige Geldanlage bieten, ist mir eine eher untypische Kooperation aufgefallen: Seit 2019 arbeitet AB mit dem Earth Institute der New Yorker Columbia University zusammen.Was steckt dahinter? » Die neue Aufstellung erleichtert es, talen- tierte Mitarbeiter in verschiedenen Teams auszuprobieren. « Christopher Hogbin, Alliance Bernstein FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Christopher Hogbin | Alliance Bernstein 214 fondsprofessionell.at 4/2024

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