FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2024

Mit Christopher Hogbin hat Alliance Bernstein seit Anfang 2024 erstmals einen Head of Investment. Im Interview erläutert er, was er in seiner neuen Position erreichen möchte – und wie es ihm gelang, das Team um Thorsten Winkelmann an Bord zu holen. A lliance Bernstein (AB) verwaltet rund 770 Milliarden US-Dollar, beschäftigt gut 4.200 Mitarbeiter und unterhält Büros in 53 Städten. Eine davon ist Frankfurt. Bislang diente die Mainmetropole dem US-Asset-Manager nur als Vertriebsstandort. Doch das änderte sich, als das Team um Starmanager Thorsten Winkelmann (der übrigens auf dem FONDS professionell KONGRESS Anfang März sprechen wird) von Allianz Global Investors zu AB wech- selte. Seither findet von Frankfurt aus auch Portfoliomanagement statt. FONDS pro- fessionell traf Investmentchef Christopher Hogbin vor Ort zum Gespräch. Herr Hogbin, Ihre Position des Global Head of Investment wurde neu geschaffen. Wa- rum braucht es diese Funktion überhaupt? Christopher Hogbin: Zuvor steuerte AB die einzelnen Anlageklassen unabhängig von- einander: Der Aktienbereich wurde eigen- ständig gemanagt, genau wie der Anleihen- und der Multi-Asset-Bereich. Dadurch, dass wir die verschiedenen Geschäftsfelder unter einer Führung bündeln, möchten wir im Wesentlichen drei Dinge erreichen. Erstens möchten wir systematischer als bisher die Chance nutzen, Erkenntnisse über Asset- klassen hinweg zu teilen mit dem Ziel, bes- sere Anlageentscheidungen für unsere Kunden zu treffen. Was beispielsweise ein Analyst aus dem Team für Hochzinsanlei- hen bei seinen Recherchen über ein Unter- nehmen erfährt, kann auch für seinen Kol- legen aus dem Aktienbereich hochinteres- sant sein – und umgekehrt.Wenn sich bei- de Analysten austauschen, werden sie und wir als Organisation insgesamt smarter. Für die Multi-Asset-Portfolios haben Ak- tien- und Anleihenexperten aber doch schon vorher zusammengearbeitet, oder? Das stimmt. AB bietet schon seit vielen Jah- ren Multi-Asset-Lösungen an, für die wir das Know-how von Experten für verschie- dene Anlageklassen kombinieren.Die neue Aufstellung bedeutet nicht, dass wir nicht schon zuvor zusammengearbeitet hätten. Wir möchten das in Zukunft aber noch bewusster und koordinierter tun. Sie sprachen von drei Zielen.Was ist außer dem besseren Austausch wichtig? Punkt zwei betrifft die Art und Weise, wie wir Talente suchen und fördern. Denn eines ist klar: Das Personal ist in unserer Branche die mit Abstand wichtigste Res- source. Die neue Aufstellung erleichtert es, talentierte Mitarbeiter in verschiedenen Teams auszuprobieren. Wo fühlen sie sich am wohlsten? Und wo liefern sie die beste Performance ab? Diese Offenheit macht uns als Arbeitgeber attraktiver, insbeson- dere für Nachwuchskräfte. Und drittens? Geht es darum, unseren Investmentteams die beste Technologie für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen. Weil die verschiede- nen Bereiche bislang separat gesteuert wur- den, haben sich über die Zeit mehrere Sys- teme angesammelt. Eine meiner Aufgaben ist es, Möglichkeiten zu identifizieren, um dies in einer noch effizienteren und leis- tungsfähigeren IT-Infrastruktur zu bündeln. Wenn Sie so wollen, umfasst mein Job mehrere Verantwortlichkeiten: teilweise für das Investmentmanagement, teilweise für „Es muss selbstverständlich werden, Wissen zu teilen “ » Wir halten immer Ausschau nach Teams, die unsere Expertise ergänzen. « Christopher Hogbin, Alliance Bernstein VERTRIEB & PRAXIS Christopher Hogbin | Alliance Bernstein 212 fondsprofessionell.at 4/2024

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