FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2024

lem zu nachhaltigen Fonds gegriffen ha- ben: „Besonders hervorgetreten ist dabei die Nachfrage nach unserem Aktienfonds Amundi Öko Sozial Stock, der sich in kurzer Zeit als klarer Favorit bei unseren Kunden herauskristallisiert hat.“ Bei der Uniqa Versicherung ist man kürzlich sogar noch einen Schritt weiter gegangen und bietet bei der Fondspolizze FlexSolution nur noch nachhaltige Fonds zur Auswahl an. „Fonds, die den Nachhal- tigkeitskategorien nicht entsprechen, wer- den in der Uniqa FlexSolution im Neuver- kauf nicht mehr angeboten“, betont Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Öster- reich der Uniqa Insurance Group. Ins- gesamt stehen nun zwölf Nachhaltig- keitsfonds zur Auswahl bereit. Auch bei der Zurich Versicherung sieht man derzeit keine Abschwächung des Trends oder der Nachfrage nach ESG-Fonds. „Vielmehr glauben wir, dass nachhaltige Investments zunehmend zur Norm werden und es als selbstverständlich angesehen wird, finan- zielle Ziele mit ökologischen und sozialen Aspekten zu verbinden.Diese Entwicklung unterstreicht, dass Öko- und ähnliche Investments mittlerweile als fester Bestand- teil einer modernen Anlagestrategie be- trachtet werden“, meint etwa Marga Der- stroff, Head of Life bei der Zurich. Nachfrage schwächer Die Umfrage zeigt aber auch, dass nicht alle Anbieter gleichermaßen den anhalten- den Trend hin zu nachhaltigen Fonds in den Polizzen wahrnehmen. So meint etwa Christian Nuschele, Head of Sales & Mar- keting Germany & Austria: „Wir sehen eigentlich schon seit einiger Zeit eine ge- wisse Stagnation im Bereich der Nachhal- tigkeit. Grund dafür ist zum einen die unverändert recht geringe Nachfrage von Seiten der Kunden, zum anderen aber auch eine Zurückhaltung von Seiten der Berater, die von den hohen regulatorischen Anforderungen zurückgeschreckt werden. Dennoch erwarte ich in den kommenden Jahren keine weiter zurückgehende Nach- frage.“ Nuschele betont jedoch, dass Nach- haltigkeit ein enorm wichtiges Thema bleibt und unter den richtigen Rahmen- bedingungen auch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Auf den Punkt bringt es dannWiener-Städtische-Vorstand Bartalszky, der das Ganze mit Zahlen unterlegt und meint: „Aktuell werden im Neugeschäft zirka 40 Prozent der Sparprämie in Artikel- 8- oder Artikel-9-Fonds investiert. Im Ver- gleich zum Vorjahr ist dieser Anteil auch bei uns gesunken. In Spitzenzeiten wurden mehr als 50 Prozent in Artikel-8- oder Arti- kel-9-Fonds investiert.“ Insgesamt zeigt sich also, dass das Inter- esse an nachhaltigen Fonds im Rahmen der fondsgebundenen Lebensversicherung weiterhin vorhanden ist, wenn auch nicht mehr auf demselben Niveau wie noch vor zwei Jahren. So meint auch Donau-Vor- standsdirektorin Edeltraud Fichtenbauer: „Beim Start von nachhaltigen Fondspoliz- zen, wie dem Green Protect waren Interes- se und Nachfrage seitens der Kundinnen und Kunden groß. Das hat sich im vergan- genen Jahr leider deutlich abgeschwächt. Die Donau hat weiterhin ein attraktives Angebot auch an nachhaltigen Fonds, die schöne Ertragschancen bieten.Wir beraten aktiv, um auf die attraktiven Möglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Vorsorge hin- zuweisen. Das Potenzial ist gegeben, erfor- dert aber verstärkte Information.“ Kryptowährungen Dass sich die Fondspolizzenanbieter auch gänzlich neuen Themen nicht ver- schließen können, zeigt sich beim Thema Bitcoin und Co. Angesichts neuer Rekord- kurse steigt auch die Nachfrage nach ent- sprechenden Investments. Vorreiter unter den Versicherungen ist dabei die Merkur Leben, die aktuell bestätigt, dass sie noch in diesem Jahr einen „innovativen Misch- fonds“ anbieten wird, der auch in Krypto- anlagen investieren darf. Zudem plant die Versicherung die Aufnahme eines Fonds für Schweizer Aktien im Small- und Mid- Cap-Bereich, „weil diese Unternehmen eine hohe Innovationskraft besitzen und stärker wachsen können als großkapitalisierte Unternehmen“. GEORG PANKL Eine Übersicht über die am Markt befindlichen Fondspolizzen finden Sie auf den nächsten Seiten. FP Brigitte Feldhofer, Wüstenrot: „Trotz des kurzen Zeitraums seit Marktlaunch konnten wir bereits rund 1.000 Verträge erfolgreich abschließen.“ Markus Zahrnhofer, Vorstand bei der Merkur Leben, will die Fondsauswahl um einen Fonds er- weitern, der auch in Kryptoanlagen investieren darf.  fondsprofessionell.at 4/2024 167 FOTO: © MERKUR LEBEN, WÜSTENROT

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