FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024

auch Versicherungen bereits seit 2008 durch eine immer schärfere Regulierung – sei es Solvency II oder Basel IV – regel- recht genötigt, enorm hohe Eigenkapital- mittel vorzuhalten, ohne dass ihre Bilan- zen besondere Risiken aufweisen wür- den. Das hat inzwischen dazu geführt, dass einige dieser Institute mit nur dem Fünffachen ihres Buchwerts deutlich güns- tiger bewertet sind als etwa ihre Counter- parts in den USA oder auch im Nahen Osten.Natürlich gilt es, eventuell versteckte Risiken frühzeitig zu erkennen und auszu- schließen. Insgesamt aber bietet eine Reihe europäischer Finanzwerte eine enorm attraktive Investmentchance. Heuser: Sie haben kürzlich ein eigenes Büro in Frankfurt eröffnet. Was hat Sie dazu bewogen? Walewski: Wir verspüren aktuell eine ver- stärkte Nachfrage deutscher Investoren und haben schon zahlreiche Anleger in unseren Fonds. Wir möchten diesen auch einen hervorragenden Service vor Ort anbieten und sehen in der Eröffnung einer eigenen Zweigniederlassung auch ein starkes Be- kenntnis zum wichtigen deutschen Markt. Vielen Dank für das Gespräch. HANS HEUSER FP Analystenurteil von Dewi John von Lipper: „Lehren aus der Vergangenheit gezogen“ Lipper charakterisiert den Alken European Oppor- tunities als Multi-Cap-Value. Es handelt sich um ein relativ konzentriertes Portfolio mit dem Schwerpunkt auf aktivemManagement. Das Portfolio umfasst mehr als 50 Positionen, wobei die zehn größten etwa 45 Prozent ausmachen. Das sind mehr als zehn Pro- zentpunkte weniger als vor dem Wirecard- Debakel, was auf einen diversifizierten An- satz beim Portfolioaufbau hinweist, obwohl die Anzahl der Beteiligungen im Lauf des Zeitraums nur leicht zurückgegangen ist. Der Fonds liegt bei der Volatilität an 15. Stel- le in einem Universum von 496 Fonds der Lipper-Gruppe „Equity Europe“, die zumVer- trieb in Deutschland registriert sind, sicherlich ein durchaus spezielles Angebot. Aber so ist der Fonds nun einmal aufge- stellt, daher sollten Anleger wissen, was sie damit kaufen. Interessanterweise entspricht die annualisierte Volatilität trotz des Anfang des laufenden Jahrzehnts entwickelten stär- ker diversifizierten Ansatzes im Grunde der vor- herigen Periode, obwohl sich das Risiko nun we- niger auf die Top-Positionen konzentrieren dürfte. Die Struktur des Investmentteams hat sich im Zuge der Wirecard-Erfahrung verändert, da daraus Lehren gezogen wurden. Das Team hat sich ver- kleinert, alle Teammitglieder seien nun Generalisten und diskutierten die gleichen Ideen, was zu einem „kollegialeren Ansatz“ führe, so Fondsmanager Walewski. Die hohe Schwankung der Fondsergebnisse zeigt sich auch in der relativen Gegenüberstellung: erstes Quintil über drei Jahre, aber drittes Quintil über ein und fünf Jahre. Aber, wie Walewski sagt: Seine Fondsmanager seien „geduldige Investoren“, und ihre langfristigen Anleger würden das durchaus wissen. Stilistisch weist der Fonds bestimmte syste- matische Tendenzen auf. Beispielsweise ist Frankreich die größte geografische Position, da die Analysten allesamt frankophon sind und dies der Markt ist, den sie am besten verstehen, mit einem Schwerpunkt auf zyklischenWerten, da sie sich hier imVorteil sehen. ISIN: LU0524465977 Agio: 3,0 % Laufende Kosten: 2,59 % Erstausgabedatum: 3.1.2006 Fondsmanager: Nicolas Walewski Quelle:Mountain-ViewFondsdaten 80% 100% 120% 140% 160% 180% ’24 I ’23 I ’22 I ’21 I ’20 I ’19 I ’18 I ’17 I ’16 I ’15 I ’14 Alken European Opportunities Class A Index Aktien Europa » Banken und Versiche- rungen werden regel- recht genötigt, enorm hohe Eigenkapitalmittel vorzuhalten. « Nicolas Walewski, Alken AM MARKT & STRATEGIE Fondsmanager im Kreuzverhör | Nicolas Walewski | Alken Asset Management 56 fondsprofessionell.at 3/2024 FOTO: © TOM BIRTCHNELL KREUZ VERHÖR

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