FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024
FWU Fondspolizzenanbieter ist überschuldet Der Finanzdienstleister FWU hat am 19. Juli einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht München ordnete am selben Tag die vorläufige Insolvenzverwaltung durch Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwaltsgesellschaft an. Der Grund für den Schritt ist die Über- schuldung der FWU, die über Tochter- gesellschaften im In- und Ausland vor- nehmlich Fondspolizzen anbietet. In Öster- reich übernahm die FWU im Jahr 2015 etwa die Skandia Versicherung.Hauptursa- che für die finanzielle Schieflage der FWU sind Probleme der luxemburgischen Versi- cherungstochter FWU Life Lux (FLL), die zum 3. Juli 2024 das Neugeschäft einge- stellt hat. Diese verfügte nicht mehr über genügend Eigenmittel und konnte die gesetzlichen Solvenzanforderungen nicht länger erfüllen. Als Konsequenz hat die luxemburgische Finanzaufsicht CAA am 23. Juli die Vermögenswerte der FLL einge- froren. Kunden kommen nicht mehr an ihr Geld. Zudem musste die FLL binnen einem Monat einen realistischen Plan vor- legen, um innerhalb von drei Monaten die Mindestkapitalanforderungen zu erfüllen. Andernfalls droht der Verlust der Ge- schäftserlaubnis. Anfragen der Redaktion zu den Hintergründen der Probleme der FLL beantwortete der Insolvenzverwalter mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.Medienberichten zufolge beruht die mangelnde Kapitalausstattung unter ande- rem auf in der Vergangenheit gewährten Beitragsgarantien für Altkunden.Die FWU betont in einer Mitteilung, sie arbeite „an einem umfassenden Sanierungskonzept“. Zudem stellt das Unternehmen klar, dass die FWU Life Austria nicht von der Insol- venz der Muttergesellschaft betroffen ist. Laut FWU Austria sind eigenständige Sys- teme vorhanden, die einen Geschäftsbe- trieb unabhängig von der Situation in Deutschland ermöglichen. Alle Services für bestehende Kunden und Geschäftspartner würden wie gehabt bestehen bleiben. FP FWU-Gründer Manfred Dirrheimer: „Angesichts der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (…) war ein Insolvenzantrag nicht abzuwenden.“ NEWS & PRODUCTS Versicherungen 40 fondsprofessionell.at 3/2024 FOTO: © GÜNTER MENZL | FWU-GRUPPE, ZURICH VERSICHERUNG, ZURICH ÖSTERREICH, ZURICH, LUDWIG SCHEDL I WIENER STÄDTISCHE, GENERALI VERSICHERUNG Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.at a Rene Unger zieht als Fi- nanz- und Investmentchef in den Vorstand der Zürich Versicherung ein. Er ist seit 20 Jahren bei Zurich Öster- reich im Finanzbereich be- ziehungsweise in der Bilan- zierung tätig. a Andrea Stürmer legt ihr Mandat als CEO von Zurich Österreich im September auf eigenen Wunsch zurück. Stürmer startete im Jahr 2007 bei der Zurich-Gruppe. Kurt Möller wird Interims- CEO. Andreas Heidl , bisher Vor- standsmitglied der Zurich in Österreich und dort Chief Operating Officer, hat seine Funktion zur Verfügung ge- stellt. Seine Agenden wer- den auf die bestehenden Vorstände aufgeteilt. Reinhard Pohn hat im Vor- stand der Generali Versi- cherung das Ressort Mar- keting und Vertrieb von Arno Schuchter übernom- men. Pohn trat 1992 bei der Generali Versicherung in Oberösterreich ein. Anfang Juli 2024 hat Dieter Moritz die Leitung der Landesdirektion Burgenland der Wiener Städtischen übernommen. Er folgte in dieser Position auf Gerold Stagl, der sich in die Pen- sion verabschiedet hat.
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