FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024

sieht dasWachstum heuer aus? Wir haben 50 Milliarden Euro an Assets under Management, davon signifikante Anteile im institutionellen Geschäft.Heuer sehen wir im klassischen Private Banking und Wealth Management im ersten Halb- jahr Wachstumsraten von rund 14 Prozent. Seit einiger Zeit kann man bei Ihnen auch in PrivateMarkets investieren. Viele Banken haben damit zuletzt begonnen, aber wenn man genauer nachfragt, sind die Zuflüsse oft recht zurückhaltend. Wie wird das bei Ihnen angenommen? Wir sind schon vor einigen Jahren mit einer eigenen Private-Markets-Vermögens- verwaltung gestartet. Das sind individuelle Portfolios ab einer Million Euro rein in Veranlagungen wie Private Equity, Venture Capital, Private Debt.Wir machen da auch das Liquiditätsmanagement. Zusätzlich haben wir jetzt seit Anfang dieses Jahres eine Plattform, auf der wir Kunden über Fonds den Zugang zu Private Equity ab vergleichsweise niedrigen Einstiegsschwel- len anbieten können. Schon beim ersten Produkt, einem ELTIF der Partners Group, hatten wir mehr Kunden als erwartet. Wie viele? Es sind rund 200, insgesamt befinden sich knapp 30 Millionen Euro nur in diesem Partners-Group-Fonds. Das ist, glaube ich, ein sehr guter Erfolg. Die tiefen Schwellen kommen bei den Kunden an, weil ja sonst bei dem Thema immer hohe Investitionen nötig sind. Wir können damit auch die Asset Allocation variieren. Statt dem klassi- schen 60-40-Aktien-Anleihen-Portfolio kann man 50 Prozent Aktien, 30 Prozent Anlei- hen und 20 Prozent Alternatives veranla- gen, wobei zehn Prozent als Diversifikation in Assets wie Gold und Immobilien gehen kann und zehn Prozent in Private Markets, nur um ein Beispiel zu geben. Wir sehen viele Kunden, die das interessiert, oft aus der Wirtschaft, vor allem auch jüngere, weil du für diese illiquide Assetklasse einen langfristigen Investmenthorizont brauchst. Wie sehen dann die Einstiegsschwellen in diesen Fonds aus? Bis vor Kurzem lag das Minimalinvestment bei 50.000 Euro. Ganz neu ist Mitte Sep- tember aber ein Private-Equity-Fonds von Neuberger Berman dazugekommen. Mit diesem Produkt können wir erstmals eine Private-Equity-Lösung ab 20.000 Euro anbieten. Wie geht’s produktmäßig weiter? Gerade haben wir einen Dachfonds der Erste Asset Management in der Zeichnung, der in verschiedene Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds in der DACH- und CEE-Region investiert. Es soll ein Produkt nach dem anderen dazukommen. Wir glauben, dass das Performance bringt. Pri- vate Equity oder Private Markets haben bessere Returns als Public Markets. Auf der anderen Seite nehme ich in der Betrach- tung auch Volatilität aus den Portfolios, weil es keine tägliche Liquidität gibt. Analysen zeigen, dass die Performance von Private Markets nur beim Topviertel die Börsen übertrifft. Der Erfolg ist also extrem von der Auswahl der Asset Manager ver- antwortlich. Wir haben ein Team, das sich nur damit auseinandersetzt, die besten Fonds auszu- wählen. Ich brauche wesentlich mehr Expertise. Das ist genau unsere Aufgabe. Und dass wir diese Fonds unseren Kunden zugänglich machen, indem wir die Investi- tionen unserer Kunden poolen. Die Fonds haben klassischerweise Minimum-Tickets ab fünf Millionen Euro, und das ist für viele unserer Kunden zu groß. Die EU hat die Regeln für den European Long-Term Investment Fund (ELTIF) novel- liert. Über einen ELTIF-neu könnten Anle- ger seit heuer ohne Mindestschwellen in Private Markets investieren. Könnte so ein » Mit diesem Produkt können wir erstmals eine Private-Equity- Lösung ab 20.000 Euro anbieten. « Maximilian Clary und Aldringen, Vorstand Erste Bank FOTO: © GÜNTER MENZL BANK & FONDS Maximilian Clary und Aldringen I Erste Bank 252 fondsprofessionell.at 3/2024

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