FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024
Und welche Kunden sollen angesprochen werden, wo liegt die Vermögensschwelle? Wir sind noch beim Ausarbeiten der De- tails.Wir wollen das ab 5.000 Euro zugäng- lich machen, stehen da aber noch sehr am Anfang. Das wird ein großes Thema für das zweite Halbjahr 2025 und 2026. Überhaupt scheint die Vermögensverwal- tung momentan ein Thema zu sein. Sie wird im Geschäftsbericht Ihrer Mutter, der Erste Group, öfter erwähnt, weil sie viel zumErgebnis beigetragen hat. Abseits vom Retail sind Sie auch fürs Private Banking in der Erste Bank Oesterreich zuständig. Da ist ja immer die Frage: Wie viele Kunden kannman in dieVermögensverwaltung zie- hen, wie viele bleiben Beratungskunden? Die Anteile in der Vermögensverwaltung wachsen bei uns im Private Banking mas- siv. Rund 50 Prozent der Erträge kommen bereits aus der Vermögensverwaltung. Und wir haben das Volumen seit 2021, seit ich für das Private Banking verantwortlich bin, verdoppelt. Wir haben in den letzten Jah- ren massiv investiert in stark individualisier- bare Lösungen, können von aktiv gema- nagten Fonds und ETFs über Einzeltitel bis Gold und Private Markets alles anbieten. Rund umCorona hat man gehört, dass vie- le Kunden aktiv Vermögensverwaltungen angesteuert haben, weil sie gemerkt ha- ben, dass bei Erschütterungen ein profes- sioneller Manager gut ist. Wie leicht oder schwer ist heute die Kundengewinnung? Unsere Erfahrung in den letzten Jahren ist, dass die Vermögensverwaltung extrem gut funktioniert. Sowohl Bestands- als auch Neukunden gehen immer stärker hinein. Für sie ist der Mehrwert eindeutig erkenn- bar. Die Vermögensverwaltung bringt eine gute Performance. Es wird individuell ver- anlagt, und wenn man nicht will, muss man sich nicht darum kümmern. Ein entscheidender Punkt ist immer, ob man es schafft, die Retail- oder Unterneh- menskunden bei Bedarf ins eigene Private Banking zu bringen. Wie gut funktioniert da die Durchlässigkeit bei der Erste Bank? Das ist sehr durchlässig. Wir haben kurz nach meinem Start als Leiter des Private Bankings ein Incentivesystem geschaffen. Dabei wird der Ertrag von Kunden mit Private-Banking-fähigen Volumen auto- matisch dem Private Banking zugerechnet. Ein Teil verbleibt trotzdem beim Betreuer in der Filiale, der sich bei Nicht-Wertpapier- themen weiter um den Kunden kümmert. Die Zusammenarbeit zwischen den Filia- len und den Private Bankern funktioniert jetzt extrem gut. Wir haben es auch so gemacht, dass bestimmte Private Banker für gewisse Retailfilialen zuständig sind. Sie sind oft vor Ort und besprechen dort, bei welchen Kunden ein Private-Banking- Angebot sinnvoll wäre. Ab welcher Mindestschwelle beginnen bei Ihnen diese Services? Ab 500.000 Euro Wertpapiervolumen. Welche Volumina verwalten Sie im Private Banking und Wealth Management, und wie » Wir haben das Volumen in der Ver- mögensverwaltung seit 2021 verdoppelt. « Maximilian Clary und Aldringen, Vorstand Erste Bank FOTO: © GÜNTER MENZL fondsprofessionell.at 3/2024 251
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