FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024

Ein Ausbau der digitalen Vermögensverwaltung für Privatanleger und neue Produkte für Private-Banking-Kunden stehen bei der Erste Bank Oesterreich auf dem Plan. Details dazu erläutert der neue Vorstand Maximilian Clary und Aldringen im Interview. S eit Juli ist Maximilian Clary und Al- dringen Retail-Vorstand in der Erste Bank Oesterreich (EBO). Gleichzeitig leitet er weiter das Private Banking des Instituts. Warum die Erste keine eigene Privatbank- lizenz will und wie man Retail und Privat- bank besser vernetzt hat, erklärt Clary im Gespräch mit der Redaktion. Herr Clary, als Sie im Juli als neuer Retail- Vorstand der Erste Bank vorgestellt wur- den, hieß es, Sie wollen das Kundenwachs- tum stärken. Wo setzen Sie an? Maximilian Clary: Wir haben schon ein sehr starkes Wachstum mit fast 100.000 Neukunden im Jahr in der Erste Bank Oesterreich. Dazu trägt unsere Marke bei, in die wir weiter investieren werden. Wir sehen, dass andere Banken Services zurück- fahren, und wollen da den Servicegedan- ken ausbauen, auch über den digitalen Kanal mit George. Was zukünftig dazu- kommt, ist ein ganz starker Fokus auf das Wertpapiergeschäft. Da will ich meine Private-Banking-Erfahrung einbringen.Wir wollen eine Vermögensverwaltung in das Retail hineinbringen. Ein Offert an unsere Kunden, das es so bei den anderen Banken in der Masse nicht gibt. Und wir werden uns darauf konzentrieren, im täglichen Geschäft einfach, schnell und für die Kun- den verfügbar zu sein. EineVermögensverwaltung und gleichzeitig einfach bleiben – wie lösen Sie das? Es gibt bei uns den Invest Manager, eine digitale Vermögensverwaltung, die momen- tan nicht über die Filiale beraten wird.Wir werden diese Vermögensberatung im Re- tail mit einer hochqualitativen Beratung über die Filiale anbieten können. Robo-Vermögensverwaltungen laufen bei vielen Banken ja nicht so gut, wie sie sich das vor einigen Jahren vorgestellt haben. Wie geht es Ihrem Invest Manager? Der Invest Manager hat eine sehr gute Per- formance. Die Kunden sind happy. Kannman die Performance beziffern? Und wie hoch ist das Kundenwachstum? Die Portfolios sind individuell abgestimmt und daher auch die Performance. Es gibt ein Kundenwachstum, aber es ist nicht überdimensional. Wie hoch sind die verwalteten Vermögen? Da sind wir bei unter 100 Millionen Euro. Die technische Lösung im Hintergrund funktioniert aber hervorragend. In Kombi- nation mit einer direkten Beratung ist das extrem zukunftsträchtig. Ich bin überzeugt, dass das sehr, sehr gut angenommen wird. Das Produkt berücksichtigt individuell den Risikoappetit der Kunden. Und die Asset Allocation ist darauf ausgelegt, für jeden Einzelnen eine sehr gute risikoadjustierte Performance zu liefern. Das gibt uns die Möglichkeit, in der Breite eine Vermögens- allokation zu beraten. Die Berater greifen dann auf den Invest Manager zu und machen in der Filiale das, was die Onlinekunden zu Hause machen? Der Invest Manager ist nur die technische Lösung. Um den herum bauen wir neue Beratungsprozesse und neue Portfolios für die Kunden in der Filiale. „Hätte ich die Marke gern noch stärker? Ja, absolut!“ » Wir werden diese Vermögensberatung über die Filiale im Retail anbieten können. « Maximilian Clary und Aldringen, Vorstand Erste Bank BANK & FONDS Maximilian Clary und Aldringen I Erste Bank 250 fondsprofessionell.at 3/2024

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