FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024

che Dinge anders zu machen. Als wichtiges Unterscheidungsmerkmal sehe sein Haus die Servicequalität und vor allem die Flexi- bilität. „Wenn man einen Anzug von der Stange kauft, erhält man sicher eine gute Qualität“, erläutert Pfeiffer den Ansatz, „doch wenn man die Ärmel etwas kürzer haben möchte, dann wird es schwierig – und teurer.“ Triebfeder des Wachstums Ein weiteres Abgrenzungsmerkmal um- schreibt Pfeiffer mit „Umsetzungsgeschwin- digkeit“. Fehn vomDüsseldorfer Haus Lixx erläutert dies: „Wir unterscheiden uns in der Schnelligkeit, mit der wir Indizes auf den Markt bringen.“Bei den Großen daue- re es üblicherweise drei bis sechs Monate, bis ein Index einsatzbereit ist, „bei uns zwei Wochen“, so Fehn. Dieses Tempo hänge mit der Wendigkeit als kleines Unterneh- men zusammen. „Bei uns gibt es effiziente Freigabeschleifen und Compliance-Ver- fahren“, formuliert es der Lixx-Geschäfts- führer. Aber auch die technologische Aufstel- lung spielt eine entscheidende Rolle, um zügig Indizes entwickeln zu können. „Jeder Marketing-Dollar, den wir nicht ausgege- ben haben, ist in die IT geflossen“, berichtet Solactive-Manager Pfeiffer. Die Frankfurter konzentrierten sich in ihrer Anfangszeit auf die Kundschaft der Investmentbanken, die ein Zertifikategeschäft betreiben. Die boo- mende Gruppe der börsengehandelten Indexfonds entdeckten die Frankfurter erst später für sich. Heute sieht das anders aus. „Die Welle des passiven Investierens ent- wickelte sich zur Triebfeder unseres Wachs- tums“, berichtet Pfeiffer. 650 ETFs weltweit fußen derzeit auf Solactive-Barometern. In Lücken gestoßen Daneben picken sich die Herausforderer Nischen heraus. „Wir stoßen in die Lücken vor, die die großen Wettbewerber offen las- sen“, formuliert es Fehn. „Wir haben uns auf thematische Indizes konzentriert.“ So entwickelten die Düsseldorfer Krypto- oder Künstliche-Intelligenz-Barometer. Auch Solactive ist dafür bekannt, bereitwillig Themenbarometer zu bauen.Die Frankfur- ter entwerfen neben solchen Spezialitäten aber auch breiter aufgestellte Indizes auf Länder, Branchen oder Anleihensegmente als Alternative zu klassischen Barometern. Themeninvestments zogen allerdings auch Kritik auf sich. Zu kurzlebig, zu unscharf, zu eng und mitunter schlicht zu kurios seien manche Themenanlagen, monieren Beobachter. „Zu Innovationen gehört dazu, dass es in Teilen zu Übertrei- bungen kommt“, kontert Pfeiffer die Kritik. Es werde immer wieder zu Fehlentwick- lungen kommen, die nicht vom Markt » Preiserhöhungen sind typischerweise ein Instrument, mit dem Oligopole ihre Markt- macht ausspielen. « Timo Pfeiffer, Solactive Messlatten-Wachstum Umsatz der Indexbranche In den vergangenen fünf Jahren ist der Umsatz der Benchmark-Konstruk- teure im Schnitt um elf Prozent gestiegen. Quelle:Burton-Taylor 0 1 2 3 4 5 6 2023 2022 2021 2020 2019 2018 Umsatz der Indexbranche Mrd. USD Dreieinhalb Schwergewichte Umsatzanteil der Indexanbieter Das Top-Trio erwirtschaftet 70 Prozent des Umsatzes der Indexbranche – und dies schon seit Jahren. Quelle:Burton-Taylor ISSStoxx 4 % Bloomberg 3 % ICE 2 % Alerian 1 % Solactive 1 % Morningstar 1 % Sonstige 8 % + + Nasdaq 9 % FTSE Russell 21 % S&P Dow Jones Indices 24 % MSCI 25 % Andere 21 % fondsprofessionell.at 3/2024 215 FOTO: © SOLACTIVE

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