FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024
Bedürfnisse angepasst und vollständig digi- talisiert haben. Jetzt können wir in Deutschland ein Depot für 18 Euro im Jahr mit einem 50-Euro-Sparplan in der Vermögensverwaltung anbieten. Der ent- scheidende Vorteil ist eine enorme Zeiter- sparnis, da über die digitalen Umschich- tungsmechanismen eine große Anzahl an Depots rasch an neue Marktgegebenheiten angepasst werden kann. Zudem kann der Kunde jederzeit kündigen und das Kapital in die früheren Depots zurückführen, so- dass der Vermittler weiterhin im Lead ist. Anfang des Jahres hatten wir 122 Millio- nen Euro in der Wealthkonzept, jetzt sind es 237 Millionen Euro, und bis Jahresende werden wir wohl bei mehr als 300 Millio- nen Euro sein. Interne Szenarien zeigen, dass langfristig zwei Drittel unserer Bestän- de dort administriert werden könnten. Für uns war es rückblickend der richtige Zeit- punkt, in dieses Geschäftsfeld einzusteigen. Magg: Das trifft auch auf Österreich zu. Nach dem Versicherungsgeschäft ist es der zweite große Wachstumsmarkt, in demwir präsent sind. Wir haben viel Arbeit inves- tiert, um die dafür notwendige Infrastruktur zu schaffen – etwa bei den Depotbanken. Im Bereich der Vermögensverwaltung gibt es in Deutschland bereits 135 aktive Stra- tegien. Die Vertriebspartner können auch als sogenannte Advisory-Berater tätig sein und ihre Anlageideen umsetzen lassen. Wird dies künftig auch in Österreich mög- lich sein? Magg: Wenn Berater über das entsprechen- de Know-how verfügen, können sie in Kooperation mit der WealthKonzept ein Advisory-Mandat übernehmen.Wir führen hier vor allem Gespräche mit ehemaligen Private Bankern, und mit einigen werden wir in eine Testphase starten. Andere Ver- triebspartner werden in Zukunft auch die Möglichkeit haben, die Strategien der Advi- sory-Berater für sich und ihre Kundinnen und Kunden zu nutzen. Ansonsten gibt es natürlich auch standardisierte Lösungen. Herr Bretzke, Sie sind mit 88 Prozent Haupteigentümer von Fondskonzept. Mitt- lerweile sind Sie 65 Jahre alt – denken Sie da nicht ans Aufhören? Und wie wird es langfristig mit IhremUnternehmen weiter- gehen? Bretzke: Ich kann die Frage nach der Nach- folge gut verstehen. Meine Intention ist jedoch, weiterzuarbeiten und die Zukunft von Fondskonzept aktiv mitzugestalten. Gesundheitlich fühle ich mich topfit. Somit habe ich weder vor, aufzuhören noch zu verkaufen. Fondskonzept ist in Familienbesitz, und das soll so bleiben. Lediglich meine Aufgaben ändern sich. Ich bin nicht mehr derjenige, der fünf Tage bei den Maklern präsent ist oder smartMSC erklärt. Das übernehmen mei- ne Kolleginnen und Kollegen in Deutsch- land und Österreich. Die Vorstände Heike Angele, Christian Sosnowski und Alexan- der Lehmann sind ebenfalls am Unter- nehmen beteiligt – so wie knapp 100 un- serer Maklerinnen und Makler zu den Aktionären der Fondskonzept AG zählen. Wir haben damit eine breite Basis unter den Anteilseignern. Insgesamt ist unser Unternehmen sehr jung aufgestellt. 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter sind unter 30 Jahre alt. Darüber hinaus wird Reinhard Magg neben seiner Funktion als Geschäftsführer von Finanz- admin und Versadmin zum 1. Jänner 2025 auch Vorstand in der Fondskonzept. Dies wertet die Finanzadmin zusätzlich auf und zeigt ihre Bedeutung für das Konzern- ergebnis. Vielen Dank für das Gespräch. GEORG PANKL FP VITA: Hans-Jürgen Bretzke gründete im Jahr 2000 die Fondskonzept Service GmbH als Vertriebs- und Servicegesellschaft für Finanzmakler. Mittlerweile fungiert die heutige Fondskonzept AG als Muttergesellschaft für insgesamt sechs Tochterunternehmen in Deutschland und Österreich. Bretzke ist nicht nur Vertriebsprofi, sondern auch leidenschaftlicher Pilot. » Fondskonzept ist in Familienbesitz, und das soll so bleiben. « Hans-Jürgen Bretzke, Fondskonzept AG FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 3/2024 193
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