FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024
dach haben wir aktuell ein Bestandsvolu- men von 1,5 Milliarden Euro. Zählt man unsere konzessionierten Partner dazu, liegen wir bei 1,8 Milliarden Euro. Im Haftungs- dach sind aktuell 375 Berater angebunden. Wie hat sich das Geschäft mit den Konzes- sionierten in den vergangenen Jahren ent- wickelt? Magg: Wir profitieren davon, dass Unter- nehmen ihre Konzession aufgeben und unter unser Haftungsdach gehen. Ein ak- tuelles Beispiel ist die Finanzpuls aus Wien. Der Grund liegt in einem gestiegenen re- gulatorischen und technischen Aufwand, den viele kleinere Anbieter nicht mehr stemmen können. Im Gegensatz dazu er- folgen unsere Investitionen in die techno- logische Infrastruktur konzernweit und län- derübergreifend. Durch die Synergieeffekte bei mehreren Tochterunternehmen kön- nen sie in einer anderen Größenordnung getätigt werden. Bretzke: Ich beobachte, dass sich der öster- reichische Markt bei den Rückgaben der Konzessionen für ein Haftungsdach unse- remGeschäftsmodell in Deutschland annä- hert. Wir haben im Gegensatz zu vielen deutschen Pools nicht die Vorgabe, dass wir die Masse an Beratern wollen. Derzeit sind knapp 1.000 aktive Maklerinnen und Mak- ler in einer unterschiedlichen Größen- ordnung systemseitig bei uns erfasst. Da- runter sind welche, die 500 Millionen Euro Bestand haben und selbst wiederum 50 bis 100 Kolleginnen und Kollegen unter sich führen. Bezogen auf das Maklerservicecen- ter kommen wir auf 5.000 Nutzerinnen und Nutzer. Unser System passt sich den unterschiedlichen Gegebenheiten der Part- nerinnen und Partner flexibel an und er- möglicht ihnen, ihre bewährten Strukturen und Vergütungsmodelle zu behalten. Seit 2019 gibt es auch eigene Abwicklungs- töchter für den Versicherungsbereich. Wie hat sich dieser Bereich seit damals ent- wickelt? Magg: In Deutschland ist der Versiche- rungsbereich bezogen auf die digitale Ad- ministration seit vielen Jahren ein Wachs- tumsmarkt. So war es naheliegend, auch in diesem Segment in Österreich aktiv zu wer- den. Die positive Resonanz unserer Ver- triebspartner hat uns dabei bestätigt. Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden und haben bereits über 140 Makler und Mehrfachagenten angeschlossen. Herr Bretzke, welchen Stellenwert hat das österreichische Geschäft für Sie? Bretzke: Die Fondskonzept hat mehrere Tochterunternehmen, die im Konzern alle den gleichen Stellenwert haben. Derzeit steuert der deutsche Investmentfondsbe- reich 92 Millionen Euro am konzernwei- ten Umsatz bei und die FinanzAdmin zehn Millionen Euro. Der Versicherungs- bereich in Deutschland kommt auf acht Millionen Euro, wobei die jährlichen Wachstumsraten der beiden Letztgenann- ten höher als im Fondsbereich liegen. Unsere Kolleginnen und Kollegen in Österreich bekommen die technologische Unterstützung, die sie brauchen.Wir haben in den vergangenen Jahren viel investiert. Dass dies richtig war, zeigen die Gewinne, die zu entsprechenden Kapitalrückflüssen führen. In Deutschland konnten Sie das Bestands- volumen von 448 Millionen Euro im Jahr 2004 auf über 17 Milliarden Euro im Juli 2024 erhöhen – eine beachtliche Leistung. Wie viele Mitarbeiter brauchen Sie für die Administration? Bretzke: Wir haben in Deutschland derzeit doppelt so viele Mitarbeiterinnen und Mit- » Wir haben im Gegensatz zu vielen deutschen Pools nicht die Vorgabe, dass wir die Masse an Beratern wollen. « Hans-Jürgen Bretzke, Fondskonzept AG FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN fondsprofessionell.at 3/2024 191
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=