FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2024

Der Gründer des deutschen Maklerpools Fondskonzept Hans Jürgen Bretzke und der Geschäftsführer der Österreich-Tochter Finanzadmin Reinhard Magg erklären im Gespräch, welche Pläne sie für Österreich haben. A ls Finanzadmin im Jahr 2006 in Österreich startete, wurde das neue Haftungsdach von der Konkurrenz eher belächelt. Der Markt befand sich bereits in einer Konsolidierungsphase, und die Chan- cen für einen völligen Neueinsteiger, am Markt zu reüssieren, wurden als gering ein- geschätzt. Für den Finanzadmin-Eigentü- mer und Besitzer des deutschen Makler- pools Fondskonzept, Hans Jürgen Bretzke, war der Einstieg in Österreich anfangs auch eher Mittel zum Zweck, hatte er da- durch doch ein Haftungsdach für seine deutschen Berater. 18 Jahre später sieht die Sache anders aus: Obwohl Bretzke bald klar war, dass er das Haftungsdach für Deutschland eigentlich nicht braucht, be- wies er einen langen Atem und hielt an der Österreich-Tochter fest. Mittlerweile zählt das Unternehmen, gemessen am Be- standsvolumen und den angeschlossenen Vertriebspartnern, zu den größten Haf- tungsdächern des Landes. Wie es in Öster- reich weitergeht, wie sich die Situation der Pools in Deutschland darstellt und warum man bald auch hierzulande mit einer eige- nen Vermögensverwaltungslösung starten wird, erklären Bretzke und Finanzadmin- Geschäftsführer Reinhard Magg – der Ende des Jahres auch in den Vorstand der Fondskonzept AG einziehen wird – im Gespräch. Herr Bretzke, 2006 sind Sie mit Finanz- admin in Österreich gestartet. Ihr Wachs- tum verlief im Verlauf der letzten 18 Jahre im Branchenvergleich vergleichsweise stark – ohne Übernahmen, rein organisch. Wiewurde das aus Ihrer Sicht rückblickend erreicht? Bretzke: Unser Erfolg in Österreich basiert auf den gleichen Grundprinzipien wie in Deutschland, auch wenn es einige lokale Besonderheiten gibt. Die Finanzadmin ist zu einem Zeitpunkt in den Markt einge- treten, als einheitliche digitale Lösungen im Backoffice noch weitgehend unbekannt waren. Diesen Marktvorsprung konnten meine Kolleginnen und Kollegen in Wien und Graz nutzen und das Maklerservice- center für eine große Zahl von Nutzern adaptieren. Zudem gab es in den Folgejah- ren Umwälzungen bei Finanzvertrieben, bei denen Beraterinnen und Berater freige- setzt wurden, von denen einige gute und qualifizierte für die Finanzadmin gewon- nen werden konnten. So hat beispielsweise Doris Ballwein, die bis 2013 Geschäftsfüh- rerin war, Michael Veit zur Finanzadmin geholt, der wiederum frühere Kollegen ge- winnen konnte. Der nächste Schub kam 2016, als Reinhard Magg in die Geschäfts- führung eintrat. Er hatte österreichweit bes- te Kontakte zu Vertriebspartnern und wuss- te, wer zu wechseln bereit war.Mit unserer Lösung konnten wir individuell auf die Bedürfnisse der Berater eingehen und uns einen Marktvorsprung erarbeiten. Dies hat zu vielen Weiterempfehlungen geführt. Ein wichtiger Faktor ist zudem, dass wir im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern die Produktpalette nicht eingeschränkt haben. Magg: Im vergangenen Jahr konnten wir einen großen Marktteilnehmer gewinnen und unser Volumen auf einen Schlag um 330Millionen Euro ausbauen. ImHaftungs- » Im Haftungsdach haben wir aktuell ein Bestandsvolumen von 1,5 Milliarden Euro. « Reinhard Magg, Finanzadmin „Der entscheidende Vorteil ist eine enorme Zeitersparnis “ VERTRIEB & PRAXIS Hans-Jürgen Bretzke | Fondskonzept AG + Reinhard Magg | Finanzadmin 190 fondsprofessionell.at 3/2024

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